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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsBranche und Politik beim Produzententag in Berlin

Branche und Politik beim Produzententag in Berlin

Am ersten Tag der Berlinale fand der Deutsche Produzententag der Produzentenallianz statt. Die Film- und Fernsehbranche traf sich am Donnerstag ab 9 Uhr für Gespräche mit Vertreter:innen aus Politik, den Medien und Kulturinstitutionen. Im Kino International wird es um die Herausforderungen für den Produktions- und Filmstandort Deutschland gehen.

Der Produzententag wurde eröffnet durch Alexander Thies (Vorsitzender des Gesamtvorstands) und Björn Böhning (Geschäftsführer). Anschließend hielt Kulturstaatsministerin Claudia Roth eine filmpolitische Grundsatzrede und präsentierte acht Reformansätze, darunter die Gründung einer Filmagentur, steuerliche Anreizmodelle und die Inpflichtnahme der globalen Streamingdienste, in die hiesige Infrastruktur zu reinvestieren. Um die Zusammenarbeit zwischen ZDF und Produzent:innen ging es im Vortrag mit den Titel „Verlässliche Partnerschaft in schwierigen Zeiten“ von ZDF-Intendant Norbert Himmler.

Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, unterstrich in seiner Rede „Vor der großen Reform?“ die Chancen der deutschen Filmpolitik im Zusammenspiel von Bund und Ländern. „Auf Vorschlag von Bayern und Nordrhein-Westfalen werden die Länder nun eine neue Regelung für die Besteuerung von Ko-Produktionen entwickeln. Und wir brauchen ein steuerliches Anreizmodell. Wenn es nun heißt, das sei mit dem deutschen Steuerrecht nicht vereinbar, stelle ich das mit Blick auf die guten Argumente in Frage. Geht nicht gibt‘s nicht – diesen Geist aus der Pandemie müssen wir uns bewahren“, sagt er. „Gute Standortbedingungen beginnen damit, dass die Produzenten mehr von dem Wert haben, den sie schaffen. Wir brauchen beim Thema Verwertungsrechte dringend einen neuen Konsens. Wir müssen einen klugen Mechanismus finden, auch die Streamer zu verpflichten, sich auf Vereinbarungen zur Rechteteilung einzulassen. Nur so haben Produzenten auch in der digitalen Welt etwas von der Kreativität und Innovation ihrer Unternehmen. Und nur mit einer starken unabhängigen Produzentenlandschaft können wir als Filmstandort langfristig international im Wettbewerb um die besten Geschichten bestehen. Und auf die guten Geschichten kommt es am Ende an.“

Im filmpolitischen Panel diskutieren Leila Hamid, Vorstandsvorsitzende der X -Verleih AG, und Max Wiedemann, Produzent und Geschäftsführer von Wiedemann und Berg, Fragen wie „Weniger Filme besser ausstatten?“ und „Wie erreichen wir höhere Budgets und mehr Publikum für den deutschen Kinofilm?“

Die Veranstaltung wurde moderiert von Alice Brauner.

Weitere Informationen gibt es hier unter www.produzentenallianz.de

Zum Produzentenverband

Der Produzentenverband ist ein kreatives, wirtschaftliches und innovatives Netzwerk. Mit aktuell 137 Mitgliedern und einer Nachwuchssektion ist er die maßgebliche Vertretung der unabhängigen Kino-, Streaming- und Fernsehproduzent:innen in Deutschland. Der Verband bündelt und artikuliert die film- und marktpolitischen Interessen seiner Mitglieder und ist deren Sprachrohr und Vermittler gegenüber Förderern, Sendern, der Politik und nationalen sowie internationalen Branchenverbänden.