Eine Autofahrt um Leben und Tod, ein Junge, für den es nur noch abwärts geht, „die schönste Frau der Welt“ und sechs Studenten-Filme
Filmstiftung NRW entscheidet in den Bereichen Produktion und Vertrieb
Mit "Hidden Faces" gibt Autor und Regisseur Handan Ipekci ein flammendes Plädoyer gegen die so genannten "Ehrenmorde". In dem Drama hat Halil eine Dokumentation über "Ehrenmorde" gedreht. Als Ali diese sieht, erkennt er, dass er seine Nichte Zühre nicht auftragsgemäß ermordet hat. Damit beginnt die Tragödie von neuem: Halil und Ali machen sich auf den Weg ins Dorf Iznik: Halil um Zühre zu warnen, Ali um sie umzubringen. Der ganze Irrsinn der Morde und das Ausmaß des damit verbundenen Unheils wird immer klarer. Handan Ipekci, dessen Film "Big Man, Little Love" schon vielfach ausgezeichnet wurde, produziert seinen neuen Film gemeinsam mit der Kölner Tradewind Pictures.
Fritz Bauer, Staatsanwalt und später hessischer Generalstaatsanwalt, bemühte sich um den Aufbau einer demokratischen Justiz und der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts. Die Frankfurter Auschwitz-Prozesse wären ohne seinen unermüdlichen Einsatz wohl nicht möglich gewesen. Doch seine Ermittlungen gegen NS-Verbrechen und gegen die Netzwerke der Alt-Nazis waren in den 60er Jahren nicht gefragt; die Nation wollte vergessen. Bis heute sind die Umstände seines Todes mysteriös. Dem geht Ilona Ziok in "Der Ermittler oder der Fall Fritz Bauer" auf den Grund. Den Dokumentarfilm produziert die CV Films.
Kurz vor der WM und ihrer Hochzeit stellt sich Anja eine drängende Frage: gibt es noch vernünftige Männer auf der Welt? Also Männer, die nicht wie ihr Verlobter Ralf und dessen Freunde vom Fußballfieber befallen sind. Dabei ist ihr Kriterium recht klar: steht ein Mann nach dem Sex nicht auf, um sich die zweite Halbzeit eines WM-Spiels anzusehen, ist er kein verbissener Fußballfan. Doch leider wird Anja, trotz ganzem Einsatz, jedes Mal wieder enttäuscht! "die angst einer frau vor der abseitsregel" heißt der komödiantische Kurzfilm, den die full dozen filmproduktion aus Siegburg realisiert. Produktion und Regie übernimmt Hossein Pourseifi.
"K wie Kino – Wer hat Angst vorm Deutschen Film" lautet der Titel der Dokumentation der Preview Production. Filmkritiker Michael Althen und Hans Helmut Prinzler, langjähriger Leiter der Retrospektive der Berlinale und Direktor des Filmmuseums Berlin, verfassten die Vorlage für eine Entdeckungsreise durch 100 Jahre Film in Deutschland und werden auch Regie führen. Sie liefern gleich die Antwort, warum man den deutschen Film lieben muss!
Hedy Lamarr sorgte ihr Leben lang für Aufregung und Skandale. 1933 ging sie in die Filmgeschichte ein, als sie für den Film "Ekstase" die erste Nacktrolle der Geschichte spielte und so mit 17 bereits einen Skandal auslöste. Ende der 40er Jahre begann sie, Hollywood zu erobern. Dort galt sie als "die schönste Frau des Jahrhunderts" und wurde zum glamourösen Star. Fast nebenbei erfand Hedy Lamarr 1942 ein System zur Steuerung von Torpedos, das als kriegswichtig eingestuft wurde und heute in jedem Mobiltelefon steckt. Donatello und Fosco Dubini sind gemeinsam mit Barbara Obermaier dem Phänomen in ihrer Dokumentation "Hedy Lamarr – Secrets of a Hollywood Star" auf den Grund gegangen. Der Kölner Real Fiction Verleih bringt den Film nun in die Kinos.
Unter der Regie des damals 17-jährigen Schülers Dustin Loose verfilmten 50 Jugendliche in ihren Winterferien Hans-Georg Noacks Jugendbuchklassiker "Rolltreppe abwärts". Die Bonner Schüler waren so fasziniert von dem Buch, dass sie den Autor überzeugen konnten, ihnen die Filmrechte zu überlassen. Der 13jährige Jochen Jäger, dessen Mutter nie Zeit ihn hat, leidet sehr unter deren neuem Freund. Anerkennung findet er erst bei dem zwei Jahre älteren Alex. Um ihm seinen Mut zu beweisen, stiehlt er einen MP3-Player und wird prompt erwischt. Die Situation eskaliert, als er einen Mitschüler zusammen-schlägt. Jochen wird in ein Heim für Schwererziehbare eingewiesen. Der autoritäre Heimleiter Hamel verlangt Unterordnung und Gehorsam. Die Situation wird für Jochen stetig unerträglicher. Im Bonner Woki-Kino hatte der Film bereits Premiere und innerhalb von nur 14 Wochen sahen ihn 10.000 Besucher. Nun startet der Zorro Verleih das engagierte Jugenddrama bundesweit in den Kinos.
Das Gremium der Filmstiftung NRW, Produktion 2, entschied in seiner Sitzung Produktion am 21. Februar 2006 insgesamt 19 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 393.000 Euro zu unterstützen.
In seiner Sitzung Vertrieb am 9. März 2006 förderte das Gremium insgesamt 10 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 73.000 Euro.
Die vom Verein Filmbüro NW benannten Mitglieder des bei jeder Sitzung wechselnden Förderausschusses waren im Bereich Projektförderung / Produktion die Cutterin Claudia Wolscht, die Filmemacherin Carolin Schmitz sowie der Autor Peter Zingler, im Bereich Verleih/Vertrieb Antje Krumm, Pressebetreuung, Uli Klinkertz, Bonner Kinemathek, und der Filmverleiher Fabien Arséguel.