Eine bewegende Geschichte über Verfolgung, Courage und Hoffnung
Filmstiftung NRW fördert Verfilmung von Marga Spiegels Buch "Retter in der Nacht"
Geboren 1912 in Hersfeld, erlebte Marga Spiegel als Jüdin die Verfolgung im Nationalsozialismus. Um der drohenden Deportation zu entgehen, verließ sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter 1943 ihren damaligen Wohnort Ahlen und floh aufs Land, wo sie von westfälischen Bauernfamilien versteckt wurden und so den Krieg überlebten. Die Namen der Bauern sind heute in Yad Vashem, der Gedenkstätte des Staates Israel an den Holocaust, verewigt. In ihrem Buch "Retter in der Nacht" hat Marga Spiegel, die nach dem Krieg zurück nach Ahlen ging und heute in Münster lebt, ihre Erinnerungen aufgeschrieben, die jetzt mit Unterstützung der Filmstiftung NRW unter dem Titel "Unter Bauern" verfilmt werden.
Marga Spiegel ist eine Tante des verstorbenen ehemaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel.
Das Drehbuch für die Buchverfilmung stammt von Otto Jägersberg und Imo Moszkowicz, der selbst ein Überlebender des Holocausts ist, nach dem Krieg bei vielen Filmproduktionen Regie führte und, wie Marga Spiegel, aus Ahlen kommt. Realisiert wird die Geschichte über den Horror der Verfolgung und die Zivilcourage der westfälischen Bauern von der Kölner Produktionsfirma FilmForm Köln von Joachim von Mengershausen in Koproduktion mit der Kölner Pandora Film und der französischen Acajou Films. In Szene gesetzt wird der Kinospielfilm, der komplett in Nordrhein-Westfalen gedreht wird, von Ludi Boeken, Regisseur und Geschäftsführer des Senders terranova. Die Filmstiftung NRW, die bereits die Drehbuchentwicklung unterstützt hatte, fördert das Projekt mit 950.000 Euro.
"Nach prominenten Täterfilmen, wie 'Der Untergang', ist es wichtig, wieder die Opfer des Nationalsozialismus ins Zentrum zu rücken. Marga Spiegels Buch tut dies auf eine besondere Weise, weil sie auch die Zivilcourage der Deutschen, die damals noch Gut von Böse unterscheiden konnten, hervorhebt. Es ist eine Geschichte aus Nordrhein-Westfalen, die Hoffnung verbreitet. Wir rechnen mit einem außergewöhnlichen Film!", so Michael Schmid-Ospach, Geschäftsführer der Filmstiftung NRW.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Filmstiftung NRW, Tanja Güß, Erna Kiefer, Tel.: 0211-930500, Fax: 0211-93050-85,