Erfolgreiche Premieren für "Camp 14" und "Vergiss mein nicht" in Locarno
Die beiden NRW-geförderten Dokumentarfilme "Vergiss mein nicht" von David Sieveking und "Camp 14" von Marc Wiese feierten am Wochenende ihre erfolgreichen Premieren auf dem 65. Internationalen Filmfestival von Locarno. Beide Filme liefen im Rahmen der Semaine de la Critique.
In "Vergiss mein nicht" erzählt David Sieveking von der häuslichen Pflege seiner Mutter, die wie Millionen anderer Menschen an Alzheimer-Demenz leidet. Davids Eltern waren in der Studentenbewegung der sechziger Jahre aktiv und haben eine "offene Beziehung" geführt, die nun durch die Krankheit in dramatischer Weise auf die Probe gestellt wird. Die Veränderung der Mutter zwingt die Familie sich mit ihren Konflikten auseinander zu setzen und lehrt sie einen herzlichen Umgang, der zu neuem Zusammenhalt führt. Mit Humor und Offenheit zeichnet sich Sievekings Familienchronik durch ungekünstelte Teilnahme und liebevolle Zuneigung aus, wobei stets die Menschen und nicht die Krankheit im Zentrum stehen. Lichtblick Media hat den Film in Koproduktion mit Lichtblick Film, BR, HR und Arte sowie mit Förderung der Film- und Medienstiftung NRW (60.000 Euro) hergestellt.
Carl Ludwig Rettinger (Lichtblick Film), Adrian Stähli (Kamera), Regisseur David Sieveking, Malte Sieveking, Produzent Martin Heisler (Lichtblick Media) sowie Jessica De Rooij (Komponistin)
„Camp 14 – Total Control Zone“ von Marc Wiese erzählt die Geschichte von Shin Dong-huyk. Dieser wurde 1983 in einem nordkoreanischen Reformierungslager geboren – als Kind zweier politischer Gefangener, die von den Wachen zur Heirat gezwungen worden waren. Seine ganze Kindheit und Jugend verbrachte er im Camp 14, das eigentlich ein Todeslager war. Ab dem Alter von sechs Jahren musste er Zwangsarbeit, Hunger, Schläge und Folter über sich ergehen lassen. Er war immer vom Wohlwollen der Wächter abhängig, wusste nichts von der Welt ausserhalb und nahm an, dass alle so lebten. Mit 23 und der Hilfe eines anderen Gefangenen schaffte er die Flucht. Monatelang war er in Nordkorea und China unterwegs, um schliesslich Südkorea zu erreichen, wo er eine komplett neue Welt kennen lernte. Die Produktion der Kölner Engstfeld Film (Koproduzenten: WDR, BR, Arte Deutschland) wurde von der Film- und Medienstiftung NRW mit 175.000 Euro gefördert.