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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenFilm- und Medienstiftung NRW: Das Jahr 2015

Film- und Medienstiftung NRW: Das Jahr 2015

  • 33,6 Mio. Euro für 406 Projekte, davon 19,7 Mio. für 73 Kinofilme, 7,2 Mio. für 10 außergewöhnliche TV-Projekte
  • 2,5 Mio. für 36 Dokumentarfilme, 4,7 Mio. für Nachwuchs und Junges Kino
  • Ein starkes Drehjahr: „Das Tagebuch der Anne Frank“, „Paula“, „Junges Licht“ „Gotthard“, „Winnetou“ (AT) u.v.m.
  • Kinoerfolg mit Komödien: „Er ist wieder da“, „Frau Müller muss weg“, „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“
  • Filmpreise für „Zeit der Kannibalen“, „Eine Taube sitzt auf einem Zweig…“, „Der Staat gegen Fritz Bauer“, „Mustang“
  • Über 20 NRW-geförderte Filme bei der Berlinale 2016, „Jeder stirbt für sich allein“ im Wettbewerb
  • 1,4 Mio. Euro für innovative Inhalte, Games, Apps, Web-Content, TV-Formate und Standortprojekte
  • Starke Standortevents: Medienforum NRW, gamescom, dmexco, Cologne Conference, Film- und Kinokongress NRW
  • Starke internationale Präsenz: Rotterdam, Cannes, Locarno, Venedig, Toronto, MIP, International Emmys
  • Wim Wenders Jahr: Hommage, Ehrenbär, Ausstellung, Regielounge, Wim Wenders Stipendium
  • 25 Jahre Film- und Medienstiftung NRW: Auftakt ins Jubiläumsjahr 2016 mit Oscar-Nominierung für „Mustang“

Filmstiftungs-Geschäftsführerin Petra Müller (rechts) und die Leiterin der Förderung, Christina Bentlage © Anna Kaduk / Film- und Medienstiftung NRW

2015 arbeitet die Film- und Medienstiftung NRW bereits im fünften Jahr als Förderer und Standortagentur für das Film- und Medienland NRW. So unterstützte sie im Jahr 2015 insgesamt 406 Projekte mit rund 33,6 Mio. Euro und ist damit trotz Mittelkürzungen weiterhin finanzstärkste deutsche Länderförderung. Zusätzlich flossen über 1 Mio. Euro (1.065.590 Euro) über das Creative Europe-Programm und rund 7 Mio. Euro über den Create Media NRW-Wettbewerb in die Film- und Medienbranche NRW, so dass in Nordrhein-Westfalen rund 40 Mio. Euro Förderung für Film und Medien zur Verfügung gestellt werden konnten. Mit eigenen und geförderten Veranstaltungen, Festival- und Messeauftritten im In- und Ausland und umfassender Öffentlichkeitsarbeit verantwortet die Film- und Medienstiftung Standortmarketing und -entwicklung.

„Das Filmjahr 2015 war geprägt von Komödienerfolgen im Kino, zahlreichen Drehs sowie einer hohen nationalen und internationalen Festivalpräsenz filmstiftungsgeförderter Arthouse-Produktionen. Innovative Förderprogramme und Stipen­dien stärkten die junge Film- und Medienszene, hochkarätige Events, Messen und Festivals versammelten die Film- und Medienbranche in NRW“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Nach fünf Jahren als integriertes Förderhaus können wir sagen, dass NRW als führendes Film- und Medienland national und international präsenter ist als je zuvor. Die Film- und Medienstiftung agiert als verlässlicher Partner der Branche und als wichtiger Impuls­geber für Medien- und Standortentwicklung. Diese Position gilt es auch im Jubiläumsjahr zu sichern und auszubauen.“

Gute Effekte mit Förderprofil
In der Produktion wurden 123 Film- und Fernsehprojekte mit 27,7 Mio. Euro gefördert und damit ein NRW-Effekt von rund 65 Mio. Euro (230 %) ausgelöst. Rund 20 Mio. Euro gingen an 73 Kinoproduktionen wie „Junges Licht“, „The Odd Couple“ oder „Gleißendes Glück“ und 7,2 Mio. Euro an 10 außergewöhnliche TV-Projekte, darunter auch das aufwändige Serien­projekt „Babylon Berlin“ von Tom Tykwer, Hendrik Handloegten und Achim von Borries. 7,27 Mio. Euro gingen an internati­onale Koproduktionen, mit 2,5 Mio. Euro wurden Dokumentarfilme gefördert, und 4,7 Mio. Euro gingen in die Förderung von Nachwuchsprojekten, Debüts und die Abschlussfilmförderung. Ebenso wurden 7 Kinder- und Jugendfilme mit insgesamt 2,86 Mio. Euro unterstützt, darunter „Vampirschwestern 3“ und „Smaragdgrün“. Die Entwicklung von innovativen Inhalten und Games, TV-Formaten und Standortprojekten wurde mit 1,4 Mio. Euro gefördert. Insgesamt lag der Schwerpunkt in Förderung und Dreharbeiten 2015 bei deutschen Produktionen.

Starkes Drehjahr
2015 war ein außergewöhnlich starkes Drehjahr in NRW. An rund 1.000 Drehtagen, u.a. bei Großproduktionen wie „Das Tagebuch der Anne Frank“ mit Martina Gedeck, „Jeder stirbt für sich allein“ mit Emma Thompson, „Das Löwenmädchen“ Rolf Lassgård und Ken Duken, „Paula“ mit Carla Juri, „Gotthard“ mit Joachim Król und „Winnetou“ mit Wotan Wilke Möhring, konnte NRW seine Studios auslasten und seine hervorragende Expertise bei Setbau, Szenenbild oder Kostüm unter Beweis stellen. Drehs wie „Radio Heimat“ und „Junges Licht“ mit Charly Hübner machten außerdem deutlich, welch großes Potenzial an Geschichten und Drehorten das Ruhrgebiet bietet.

Stars und große Premieren
2015 brachte zahlreiche große Premierenevents nach NRW. Zu den Filmstarts von „Frau Müller muss weg“, „Gespenster­jäger“, „Halbe Brüder“, „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“, „Mara und der Feuerbringer“ oder „Der Staat gegen Fritz Bauer“ organisierten die Filmverleiher aufwändige Publikumspremieren mit vielen Stars vor meist mehr als 1.000 Premierengästen. Insgesamt fanden im vergangenen Jahr 66 Filmpremieren vor Kinostart statt. Prominente Schauspieler wie Daniel Brühl, Moritz Bleibtreu, Fahri Yardim, Burghart Klaußner, Christiane Paul, Ronald Zehrfeld, Christian Ulmen, Frederick Lau, Aylin Tetzel, Ulrich Tukur oder Anke Engelke waren bei Dreharbeiten und Premieren zu Gast. Hinzu kamen zahlreiche weitere Film­präsentationen bei Filmreihen und Festivals wie der Cologne Conference, bei der der vielfach prämierte Regisseur Paolo Sorrentino den Filmpreis Köln entgegennahm, weitere Gäste bzw. Preisträger waren Tom Tykwer, Joshua Oppenheimer und Nora von Waldstätten.

 Boxoffice und Filmpreise
Zu den erfolgreichsten filmstiftungsgeförderten Kinofilmen des Jahres 2015 gehörten Komödien wie „Er ist wieder da“ (ins­gesamt 2,4 Mio. Besucher), „Frau Müller muss weg“ (1,15 Mio.), „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“ (seit Start über 800.000, davon 596.000 in 2015) oder Arthouse-Produktionen wie „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (245.000) oder „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ (114.000). Bei den großen internationalen Filmfestivals räumten geförderte Produktionen zahlreiche Preise ab. „Der Staat gegen Fritz Bauer“ wurde u.a. mit dem Publikumspreis von Locarno prämiert, Hauptdarsteller Burghart Klaußner mit dem Bayerischen Filmpreis. An „Babai“ ging u.a. der Regie-Preis in Karlovy Vary. Je zwei Lolas erhielten „Zeit der Kannibalen“ und „Die geliebten Schwestern“. Das französisch-deutsch-türkisch kopro­duzierte Debüt „Mustang“ lief nach Cannes auf zahlreichen weiteren Festivals, er erhielt u.a. den Europäischen Filmpreis, eine Golden Globe Nominierung, das Europa Cinemas Label in Cannes, den LUX-Filmpreis des Europäischen Parlaments und ist aktuell für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert.

Festivals und internationale Präsenz: Rotterdam, Berlinale, Cannes, Locarno, Venedig, Toronto, MIP
Das Filmland NRW war 2015 auf den wichtigsten Festivals weltweit vertreten. In Rotterdam war die Filmstiftung Partner beim CineMart und mit 7 Filmen im Festivalprogramm. Auf der Berlinale liefen 29 geförderte Filme, davon 2 im Wettbewerb, und die Filmstiftung war Gründungspartner der „Drama Series Days“, der neu geschaffenen Plattform für Präsentation und Distribution von hochwertigem Serien-Content beim European Film Market. Nach dem großen Erfolg wird die Kooperation in diesem Februar fortgesetzt und um Dokumentarserien erweitert. Bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes feierte Festivalliebling „Mustang“ Weltpremiere, und der Kölner Produzent Ingmar Trost, Sutor Kolonko Filmproduktion, war als „Producer on the Move“ für Deutschland dabei. Sowohl in Locarno als auch in Venedig war NRW mit je 2 Filmen vertre­ten. In Toronto, dem wichtigsten Filmmarkt Nordamerikas, liefen 8 geförderte Produktionen. Weiterhin war die Filmstiftung mit Branchentreffs nicht nur auf den großen Filmfestivals, sondern auch bei den TV Messen MIPCOM und MIPTV präsent sowie beim International Emmy-Festival in New York. Damit bot sie eine Plattform für Austausch und Projektinitiativen für die Branche.

Mediensommer, Medienforum NRW, FilmSchauPlätze NRW
Zum Auftakt des Mediensommers diskutierte das Medienforum NRW unter dem Motto „What’s next?“ aktuelle Entwick­lungen in Fernsehen, Journalismus, Entertainment und Radio und veranstaltete Showcases zu innovativen Formaten, Platt­formen und Technologien. Der RTL-Empfang, der Branchentreff der Film- und Medienstiftung, die Interactive Cologne und der Deutsche Webvideopreis markierten eine starke Medienwoche rund um die ANGA COM. Es folgten das Deutsche Welle Global Media Forum, die Emmy Semi Final Judgings, der Deutsche Kamerapreis oder die 18. FilmSchauPlätze NRW mit neuem Besucherrekord.

 Filmherbst, Film- und Kinokongress NRW, 25. Kinoprogrammpreis NRW
Auch im Filmherbst arbeitete die Filmstiftung weiter erfolgreich an der Förderung und Entwicklung von Festivals und Veran­staltungen rund um Film und Kino. Dazu zählten Fachveranstaltungen wie der Film- und Kinokongress NRW oder Filmplus. Zum 25. Mal wurde im Kölner Gloria-Theater der Kinoprogrammpreis NRW vergeben. Bei Festivals und Events wie der CineCologne, der Duisburger Filmwoche, dem Kinofest Lünen oder dem NRW Kinotag trafen sich Kinofans und Filmbranche.

Digitales NRW
Die weltweit größte Spielemesse gamescom
(345.000 Besucher und über 800 Aussteller) und eine der bedeutendsten Digitalmessen dmexco (43.000 Besucher, 880 Aussteller), auf denen das Medienland NRW mit einem Stand präsent war, glänzten 2015 wieder mit deutlichen Zuwächsen bei Besuchern und Ausstellern. Bei den VideoDays in Köln trafen sich mehr als 15.000 Youtuber, und die filmstiftungsgeförderte Webserie „TubeHeads“ gewann den Play Award. Der ebenfalls geför­derte 5. Deutsche Webvideopreis mit Künstlern wie Gronkh oder Simon Unge wurde erstmals live im Fernsehen übertragen. Um die noch junge, aber wachsende Branche an Deutschlands führendem Standort für Webvideo zu unterstützen, vergab die Filmstiftung das europaweit erste Webvideo-Stipendium.

Wim Wenders Jahr
Anlässlich seines 70. Geburtstags im August 2015 waren Wenders‘ Filme weltweit in zahlreichen Retrospektiven und Film­reihen (u.a. im MoMa, Filmmuseum Düsseldorf) zu sehen. Die Berlinale ehrte Wenders mit einer Hommage und dem Goldenen Ehrenbären. Im NRW-Forum Düsseldorf wurde eine viel beachtete Ausstellung seiner Fotografien gezeigt und auf der 50. Regielounge präsentierte der Regisseur erstmals eine Auswahl seiner Werbefilme. Im Juni erhielten sechs junge Film­schaffende das von der Filmstiftung und der Wim Wenders Stiftung initiierte Wim Wenders Stipendium. Die Stiftung sitzt seit 2012 in Düsseldorf.

 Ausblick 2016: Das Jubiläumsjahr
Auch 2016 startete Erfolg versprechend: „Mustang“ erhielt eine Oscar-Nominierung. Das Filmland NRW ist mit 13 jungen Filmen beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken vertreten und mit über 20 Filmen in allen Reihen bei der Berlinale, darunter der internationalen Koproduktion „Jeder stirbt für sich allein“ (Regie Vincent Perez, Produzent X Filme, mit Emma Thompson, Daniel Brühl, Brendan Gleeson) im Wettbewerb. Beim Sundance Film Festival und dem International Film Festival Rotterdam Ende Januar werden weitere NRW-geförderte Produktionen, wie „Wild“ von Nicolette Krebitz (Heimatfilm) gezeigt.

„2016 ist für NRW ein besonderes Jahr: Das Bundesland wird 70, die Film- und Medienstiftung feiert ihren 25-jährigen Geburtstag, die ifs 15-jähriges, das Mediengründerzentrum 10-jähriges Bestehen und das Mediencluster ihr 5-jähriges als Tochter der Filmstiftung. All das sind willkommene Anlässe, zurückzublicken und Resümee zu ziehen. Wichtiger für uns ist es, den Blick nach vorne zu richten, um den Film- und Medienstandort Nordrhein-Westfalen erfolgreich in einer sich immer schneller verändernden Medienwelt zu begleiten“, so Petra Müller. „Das Jubiläum begehen wir im Sommer im Rahmen des Medienforums. Jetzt freuen wir uns erst mal auf die Berlinale!“

Gegründet wurde die Film- und Medienstiftung NRW am 27. Februar 1991. In der ersten Sitzung des Förderausschusses im April 1991 wurde u.a. der später Oscar-nominierte Film „Schtonk“ von Helmut Dietl gefördert. Bis zur 150. Sitzung des Förderausschusses im Frühjahr 2015 folgten rund 7.300 Projekte und insgesamt 742 Millionen Euro Förderung, darunter erfolgreiche Film- und TV-Produktionen wie „Lola rennt“ (1998, 2,3 Mio. Besucher), „Der Schuh des Manitu“ (2001, 11,7 Mio.), „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ (2001, 4,3 Mio.), „Die fabelhafte Welt der Amélie“ (2001, 3,2 Mio.), „Good Bye, Lenin!“ (2003, 6,6 Mio.), „Das Wunder von Bern“ (2003, 3,7 Mio.), „Die große Stille“ (2005, 194.000), „Dresden“ (2006, 12 Mio.), „Der Vorleser“ (2009, 2,2 Mio. ), „Pina“(2011, 513.000), „Melancholia“ (2011, 279.000), „Unsere Mütter, unsere Väter“ (2013, 7,2 Mio.), „Rush – Alles für den Sieg“ (2013, 548.000) „Der Medicus“ (2013, 3,6 Mio.) oder „Stromberg – Der Film“ (2014, 1,3 Mio.).

Seit 2011 arbeitet die Film- und Medienstiftung als integriertes Förderhaus und ist zentrale Anlaufstelle für alle Medien­schaffenden in NRW. Zugleich wurden neue Förderinstrumente für innovative und interaktive Inhalte entwickelt und in enger Zusammenarbeit mit den Beteiligungsunternehmen neue Angebote für Vernetzung und Kommunikation geschaffen.

Anlage – Das Jahr 2015 im Überblick [PDF]