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Film- und Medienstiftung NRW mit 13 geförderten Filmen beim Filmfest München

  • Neue Filme von Doris Dörrie, Sylke Enders, Ingo Haeb, Franz Müller, Jan Martin Scharf, Hans Steinbichler u. a.
  • Sechs Weltpremieren in der Reihe „Neues Deutsches Kino“
  • 32. Internationales Filmfest München: 27. Juni bis 5. Juli

 

Beim 32. Internationalen Filmfestival München ist die Film- und Medienstiftung NRW mit 13 geförderten Filmen vertreten. Allein sechs Produktionen konkurrieren als Weltpremieren in der Reihe Neues Deutsches Kino um die mit insgesamt 70.000 Euro dotierten Förderpreise. Dazu präsentieren sich beim Filmfest internationale Koproduktionen, Dokumentar- und Animations­filme aus Nordrhein-Westfalen.

In der Reihe Neues Deutsches Kino sind NRW-gefördert „Dessau Dancers“ von Jan Martin Scharf, „Schönefeld Boulevard“ von Sylke Enders, „Das Zimmermädchen Lynn“ von Ingo Haeb, „Worst Case Scenario“ von Franz Müller, „Dieses schöne Scheißleben" von Doris Dörrie (Europapremiere), „L’Chaim! Auf das Leben“ von Elkan Spiller, und „Hirngespinster“ von Christian Bach. Ebenfalls Weltpremiere feiert Hans SteinbichlersLandauer – Der Präsident“  in der Reihe Neues Deutsches Fernsehen sowie „Der Koch“ von Ralf Huettner in der Reihe Spotlight. Die Kölner Heimatfilm zeigt gleich drei internatio­nale Koproduktionen: Anup SinghsQissa“, bereits auf Festivals in Toronto und Rotterdam ausgezeichnet, dazu Rani MassalhasGiraffada“ sowie „L'Éclat Furtif De L‘Ombre“ von Alain-Pascal Housiaux und Patrick Dechesne. Im Rahmen des Kinderfilmfests werden Ausschnitte von „Der kleine Medicus“ von Peter Claridge gezeigt und die Arbeitsschritte bei einem Animationsfilm erklärt.

Der Produzenten-Ikone und dem sechsfachen Oscar-Preisträger Arthur Cohn zu Ehren richtet das Filmfest eine Gala aus, in deren Rahmen auch das NRW-geförderte Drama „Die Kinder der Seidenstraße“ unter der Regie von Roger Spottiswoode gezeigt wird.

Das Filmfest München ist das zweitgrößte deutsche Filmfestival nach der Berlinale. Es findet seit 1983 jedes Jahr Ende Juni statt. Mit mehr als 200 Filmen auf 18 Leinwänden und etwa 70.000 Besuchern pro Jahr ist es vor allem ein Publikumsfestival.

Die Filme im Einzelnen (in alphabetischer Reihenfolge):

„Die Kinder der Seidenstraße“ (2008)

Regie: Roger Spottiswoode
Produktion: Bluewater Pictures/Ming Production, zero west Filmproduktion, zero fiction film
Förderung: EUR 250.000 (Produktionsförderung), EUR 100.000 (Verleihförderung)
Darsteller: Jonathan Rhys Meyers, Radha Mitchell, Chow Yun-Fat, Michelle Yeoh, David Wenham

Kinostart: 8. Oktober 2009 (3Rosen)

Dem jungen britische Fotoreporter George Hogg soll von den japanischen Besatzern in Nanking der Pro­zess gemacht werden. Der chinesische Untergrundkämpfer Jack Chen rettet George und begleitet ihn in die Berge zu einem Waisenhaus, wo der britische Heißsporn Lehrer und Freund der Waisen wird, die von der hübschen US-Krankenschwester Lee betreut werden. Als die Japaner weiter vorrücken, machen sich Hogg, Lee und Chen mit den Kindern auf den beschwerlichen 500 Meilen langen Weg in den Westen bis zur Wüste Gobi.

 

„Der kleine Medicus“

Animationsfilm (Ausschnitte)

Regie: Peter Claridge
Produktion: WunderWerk, Zeitsprung Pictures, Der Kleine Medicus Beteiligungs GmbH, Senator Film, Beta Film
Förderung: EUR 800.000 (Produktionsförderung)

Kinostart: 30. Oktober 2014 (Senator)

Ein animierter Kinofilm, komponiert aus unverwechselbaren Charakteren, spektakulären Bildern vom faszinierenden Universum des menschlichen Körpers und gewürzt mit cartoonigen Elementen. Family Entertainment – erlebbar als echte Reise durch das Innere des Menschen, präsentiert in einer emotiona­len Geschichte, umgesetzt in modernster digitaler 3D-Technologie.

 

„Der Koch“

Regie: Ralf Huettner
Produktion: Senator Film Köln, C-Films AG, Network Movie
Förderung: EUR 600.000 (Produktionsförderung)

Kinostart: 27. November 2014 (Senator)

Maravan, 24, tamilischer Asylbewerber, arbeitet als Hilfskraft in einem Zürcher Sternelokal, weit unter seinem Niveau. Denn Maravan ist ein begnadeter, leidenschaftlicher Koch. In Sri Lanka hatte ihn seine Großmutter in die Kochkunst eingeweiht, nicht zuletzt in die Geheimnisse der aphrodisischen Küche. Als er gefeuert wird, ermutigt ihn seine Kollegin Andrea zu einem Deal der besonderen Art: einem gemeinsamen Catering für Liebesmenüs.

 

„Dessau Dancers“

Regie: Jan Martin Scharf
Produktion: Boogiefilm, Senator Film Produktion
Senderbeteiligungen: SWR, WDR
Verleih: Senator
Förderung: EUR 70.000 (Projektvorbereitung), EUR 500.000 (Produktionsförderung)
Darsteller: Sonja Gerhardt, Gordon Kämmerer, Oliver Konietzny, Sebastian Jaeger, Rainer Bock, Wolfgang Stumph 

Ein historischer Musikfilm auf Basis einer wahren Geschichte. Nichts schmeckt bekanntlich besser als die verbotenen Früchte. Das merken auch der 18-jährige Frank und seine Freunde, als sie 1985 in Dessau dem Breakdance regelrecht verfallen. Die DDR-Führungsriege beobachtet den „bösen“ Trend aus dem Westen kritisch. Als die Partei merkt, dass sie den Hype nicht aufhalten kann, versucht sie die Tänzer für ihre Zwecke zu instrumentalisiere. Aber die Parteivorstellungen von „akrobatischem Schautanz“ und die Seele des Breakdance sind auf Dauer nicht in Übereinstimmung zu bringen.

 

Dieses schöne Scheißleben

Dokumentarfilm
Regie: Doris Dörrie
Produktion: Flying Moon Filmproduktion, Senator Film Produktion
Senderbeteiligungen: WDR, Arte
Förderung: EUR 50.000 (Produktionsförderung)

Das Mariachi ist ein elementarer Teil der mexikanischen Kultur. Es ist nicht nur Musik, sondern ein Lebensstil, der die Welt aus einer Macho- Perspektive zeigt. Frauen haben in dieser von Männern dominierten Welt eigentlich nichts verloren, dennoch gibt es Musikerinnen, die sich für ein Leben als Mariachi entscheiden. Vor dem Hintergrund des "Día de los Muertos", dem farbenfrohen und oft bizarren Totenfest in Mexico, begleitet Doris Dörrie die "Estrellas de Jalisco" bei ihren Auftritten auf Familienfesten, an Feiertagen und auf den Straßen Mexico Citys.

 

„Giraffada“

Regie: Rani Massalha
Produktion: Heimatfilm, MACT Productions (F), Lumiere & Co. (I)
Förderung: EUR 250.000
Senderbeteiligung: WDR
Darsteller: Saleh Bakri, Laure de Clermont, Ahmed Bayatra

Manchmal braucht’s die Übersicht einer Giraffe oder die Perspektive eines Kindes um den Wahnsinn einer trennenden Mauer zu überwinden. Der naive Glaube und die ohnmächtige Trauer Ziads lassen seinen Vater so über sich hinauswachsen, dass er eine Giraffe aus Israel entführt, um sie nach Palästina zu schmuggeln. Manchmal ist das Verrückte eben das einzig Sinnvolle.

 

„Hirngespinster“

Regie: Christian Bach
Produktion: Crazy Film, Roxy Film
Senderbeteiligung: BR
Förderung: EUR 17.225 (Produktionsförderung)
Darsteller: Tobias Moretti, Stephanie Japp, Jonas Nay, Hanna Plaß, Johannes Silberschneider , Jörg Witte, Stefan Hunstein, Michael Kranz, Marcus Calvin, Susanne Schroeder, Alina Stiegler

Kinostart: 9. Oktober 2014 (Movienet)

Schon seit Jahren hat Simons Vater psychische Probleme, die in immer stärkeren Schüben an die Oberflä­che treten. Zunächst sieht er nur im „Draußen“ das Gefährliche, doch immer mehr vermutet er seine eigene Familie gegen sich. Und während Simons Mutter stillschweigend auf Besserung hofft und die kleine Schwester versucht, Papa von seinen Problemen abzulenken, kann Simon die Situation bald nicht mehr ertragen. Zudem eine kalte Angst ihn ergreift, dass ein angeknackstes Seelenleben vielleicht in der Familie liegt. Familiärer Alltag als permanenter Tanz auf dem Vulkan.

 

„L’Chaim! – Auf das Leben!“

Dokumentarfilm
Regie: Elkan Spiller
Produktion: Elkan Spiller Filmproduktion
Förderung: EUR 25.000 (Postproduktionsförderung)

Chaim Lubelski ist ein jüdischer Gelehrter, verkehrte im Jet Set von St. Tropez und war erfolgreicher Ge­schäftsmann in New York. Mit 63 zieht er nach Antwerpen zu seiner pflegebedürftigen Mutter, eine KZ–Überlebende. Er kümmert sich rund um die Uhr um sie voller Freude und Liebe. Produzent und Regisseur Elkan Spiller stellt uns mit seinem Cousin Chaim einen widerborstigen, charismatischen Eigenbrötler vor. Das Trauma Holocaust prägt den Vertreter der zweiten Generation in jeder Phase seines unangepassten Lebens.

 

„L’Éclat Furtif De L‘Ombre“

Regie: Alain-Pascal Housiaux & Patrick Dechesne
Produktion: Heimatfilm, Tarantula (B), Heur-Films (B)
Förderung: EUR 40.000
Darsteller: Joseph Farroul, Abebe Ephrem Walle, Sara de Roo, Elilte Tareken

In einem kleinen äthiopischen Küstendorf wird der Fischer Adisu von der Gewalt des Krieges eingeholt. Um zu überleben, muss er sein Zuhause verlassen und in die Wüste fliehen, wo er einsam umherwandert. Vierzig Jahre später sitzt ein alter Mann in einem Lütticher Taxi und erinnert sich an früher. Welten schei­nen die beiden Figuren zu trennen. Und doch ist es derselbe Mann.

 

„Landauer – Der Präsident“

Regie: Hans Steinbichler
Produktion: Zeitsprung Pictures
Senderbeteiligungen: BR, Degeto, WDR
Förderung: EUR 400.000
Darsteller: Sepp Bierbichler, Herbert Knaup, Jeanette Hain

„Landauer“  erzählt  die  Geschichte  des  einstigen  Präsidenten  des  FC  Bayern  München,  der in den 30er Jahren als Jude dem Verein vorstand und  von  den  Nazis  zunächst  aus  seinem  Job  gedrängt, dann  in  das  KZ  Dachau  gesperrt  und  schließlich  nach seiner  Entlassung  zur  Flucht  in  die  Schweiz gezwungen wurde.

 

„Qissa“

Regie: Anup Singh
Produktion: Heimatfilm, Nat. Film Development Corp. (IN), Augustus Film (NL), Ciné Sud Promotion (FR)
Senderbeteiligungen: ZDF, Arte
Förderung: EUR 328.364
Darsteller: Irrfan Khan, Tisca Chopra, Tillotama Shome, Rasika Duggal
Deutscher Kinostart: 10. Juli 2014 (Camino Filmverleih)

Der Sikh Umber Singh, der durch die Teilung Indiens 1947 alles verliert und zum Verlassen der Heimat gezwungen wird, ist davon besessen, einen Sohn zum Erben zu haben. Als seine vierte Tochter geboren wird, nimmt er den Kampf gegen das Schicksal auf…

 

„Schönefeld Boulevard“

Regie: Sylke Enders
Produktion: credofilm, Ester.Reglin.Film
Senderbeteiligungen: RBB, WDR, Arte
Förderung: EUR 400.000 (Produktionsförderung)
Darsteller: Julia Jendroßek, Daniel Sträßer , Ramona Kunze-Libnow, Uwe Preuss, Kyra Sophia Kahre

Kinostart: 14. August 2014 (farbfilm verleih)

Cindy fristet ihre Teenagerjahre zwischen ihren fiesen „besten“ Freundinnen, mit ihrem kleinen Hund Werner und ihrem fatalistischen Nachbarn Danny, in einem XXL-Körper. Sie lebt im Berliner Vorort Schönefeld, wo neben dem Bau des geplanten Großflughafens auch Cindys Hoffnungen still stehen, dass es jemals hoch hinaus gehen könnte. Doch als Cindy die internationalen Diplom-Ingenieure vom zukünfti­gen Rollfeld kennenlernt, geht ein Ruck durch ihr glanzloses Dasein. Cindy bekommt den Duft der weiten Welt zu riechen und bricht zur Überraschung aller aus den eingefahren Bahnen des öden Vorort-Daseins aus, mit einer Kirschtomate im Mund und einem roten Kleid um ihre prallen Hüften.

 

„Worst Case Scenario“

Regie: Franz Müller
Produktion: Film Boutique, Franz Müller, in Zusammenarbeit mit Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion (gff)
Förderung: EUR 75.000
Darsteller: Samuel Finzi, Eva Löbau, Laura Tonke

Alles beginnt inmitten eines aufgeregten Filmteams auf einem Campingplatz in Sopot während der Fußball-EM 2012. Obwohl sich der Regisseur und die Kostümbildnerin kurz davor getrennt haben, werden sie trotzdem zusammen arbeiten – der Film ist wichtiger als alles andere… Doch der Filmdreh wird plötz­lich abgesagt, die Produzentin findet die Komödie nicht mehr lustig. Der Regisseur ist aber wild entschlos­sen, seine Geschichte trotz aller Widerstände hier und jetzt zu realisieren. Und die Kostümbildnerin ist schwanger. Unfreiwillig entsteht eine turbulente Komödie, die nur das Leben schreiben kann.

 

„Das Zimmermädchen Lynn“

Regie: Ingo Haeb
Produktion: Sutor Kolonko Filmproduktion, 58FILME, Pandora Film Produktion
Senderbeteiligungen: WDR
Förderung: EUR 280.000 (Produktionsförderung), EUR 20.000 (Drehbuchförderung)
Darsteller: Vicky Krieps, Lena Lauzemis, Christine Schorn, Steffen Münster

Ingo Haeb erzählt die Geschichte der entfremdet und isoliert lebenden Lynn und ihrem ungewöhnlichen Weg zu etwas zwischenmenschlicher Nähe. Eine tragikomische Fabel über Intimität und deren Verzerrung in unserer Zeit.