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Film- und Medienstiftung NRW weiter auf erfolgreichem Innovationskurs

Jahresrückblick 2014

  • 36,1 Mio. Euro für 429 Projekte, davon 130 Filmprojekte mit 29,5 Mio. Euro gefördert
  • 3,9 Mio. Euro für 51 Dokumentarfilme, 6 Mio. Euro für den Nachwuchs in Film und Medien
  • 1,1 Mio. Euro für innovative Inhalte, Games, Apps, Web-Content und TV-Formate
  • Verleihung des ersten Wim Wenders Stipendiums mit der Düsseldorfer Wim Wenders Stiftung
  • Vergabe von Europas erstem Förderprogramm für die Entwicklung von Webvideos
  • „Der Medicus“ und „Stromberg“ erfolgreichste NRW-Kinofilme in 2014
  • „Weinberg“ als erste Produktionsförderung für horizontal erzählte Serie
  • 29 NRW-geförderte Filme bei der Berlinale, u.a. 2 Wettbewerbsfilme
  • Partner der „Drama Series Days“ beim European Film Market der Berlinale
  • Goldener Ehrenbär und Hommage anlässlich Wim Wenders 70. Geburtstag

2014 hat die Film- und Medienstiftung NRW ihren Innovationskurs erfolgreich fortgesetzt. Im vierten Jahr nach der Neuausrichtung sind die notwendigen Strukturen etabliert und alle Instrumente im Einsatz, die eine zukunfts­orientierte Standortentwicklung ermöglichen. Im Auftrag ihrer Gesellschafter WDR, Land NRW, ZDF, RTL und LfM und in enger Zusammenarbeit mit ihren Tochterunternehmen agiert die Film- und Medienstiftung als verlässlicher Förderpartner der Film- und Medienschaffenden, als Impulsgeber und Innovationstreiber am Film- und Medien­standort NRW.

Film, Fernsehen, Games, Web, crossmediale Inhalte – die Film- und Medienstiftung NRW hat ihr audiovisuelles Feld erweitert, ihre innovativen Förderinstrumente ausgebaut, in Vernetzung, Präsentation und Marketing der standortprägenden Medienbranchen investiert. Dazu gehören Festival- und Messeauftritte ebenso wie die Entwicklung interaktiver Inhalte und junger TV-Formate, Europas erstes Stipendium für Webvideo-Macher und das Wim Wenders Stipendium für innovatives Filmschaffen.

„Unsere Aufgabe ist es, da zu sein, wo vorne ist, wo neu gedacht und gestaltet wird“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Wenn der Filmherbst erstmals die Kino- und Filmemacher in ganz NRW versammelt, die Digitalszene sich bei gamescom, dmexco und Webvideo-Preis trifft oder die Berlinale sich für TV-Serien öffnet, dann ist die Filmstiftung maßgeblich beteiligt. Dass wir diesem Anspruch auch in der Filmförderung gerecht werden, zeigen unser großes Engagement für den Film und den Nachwuchs, die Kinoerfolge von ‚Der Medicus‘ und ‚Stromberg‘ und nicht zuletzt die weltweite Festivalpräsenz der NRW-geförderten Arthouse-Produktionen.“

In 2014 förderte die Film- und Medienstiftung NRW 429 Projekte und Projektentwicklungen mit rund 36,1 Mio. Euro in Film, TV, Kino, Hörspiel und neuen Medien und war damit dank ihrer Gesellschafter Land, WDR, ZDF, RTL und LfM weiterhin der finanzstärkste deutsche Länderförderer.

Allein in der Kino- und TV-Produktion konnten so 130 Filmprojekte mit 29,5 Mio. Euro unterstützt und dabei ein NRW-Effekt von über 200% erzielt werden. Filmwirtschaftliche Effekte – insbesondere für die hier ansässige Dienstleisterbranche – wurden in einer Größenordnung von über 60 Mio. Euro generiert, wie gleichzeitig auch die NRW-Filmkultur nachhaltig gefördert werden konnte.

Insgesamt wurden 12,9 Mio. Euro für internationale Koproduktionen eingesetzt, rund 6 Mio. Euro gingen in die Förderung von Nachwuchsprojekten, Debüts und die neugeordnete Abschlussfilmförderung. 3,9 Mio. Euro gingen in die Förderung von Dokumentarfilmen, einen Schwerpunkt des nordrhein-westfälischen Filmschaffens, und 1,5 Mio. Euro flossen in innovative Inhalte, TV-Formate und Standortprojekte.

Mit 2 Mio. Euro unterstützte die Film- und Medienstiftung 11 TV-Projekte, u.a. förderte sie mit „Weinberg“ von Till Franzen als erste Förderung ein horizontal erzähltes, ambitioniertes Serienprojekt (600.000 Euro), das komplett in NRW entwickelt und produziert wurde. Auf dem European Film Market der diesjährigen Berlinale (5.-15.2.) ist die Filmstiftung NRW Partner der „Drama Series Days“ und unterstützt damit eine neu geschaffene Plattform für die Präsentation und Distribution von hochwertigem Serien-Content.

Mit weiteren 1,3 Mio. Euro (961.697 Euro MEDIA-Förderung, 341.500 Euro Europa Cinemas) unterstützte zudem das Creative Europe-Programm die Film- und Medienbranche in NRW. Zusammen mit der Landesförderung für die Kinodigitalisierung, den Landesmitteln für das Medienforum und den Stipendien des Mediengründerzentrums etc. konnten rund 39 Mio. Euro für die Entwicklung des Film- und Medienstandortes NRW eingesetzt werden.

Die erfolgreichsten Filme 2014 im Kino waren „Der Medicus“ (insgesamt 3,5 Mio. Besucher seit Start), „Strom­berg“ (1,3 Mio.), „Nicht mein Tag“ (670.000), „Pettersson und Findus“ (616.000) und „Die Vampir­schwestern 2“ (613.000). An der Spitze der Arthouse-Charts standen Dominik Grafs „Die geliebten Schwestern“ mit 251.000 Besuchern, Lars von Triers „Nymphomaniac 1“ mit 147.000 Besuchern und „Only Lovers Left Alive“ mit insgesamt 173.000 Zuschauern.

Auf den großen internationalen Filmfestivals wurden rund 70 NRW-geförderte Filme eingeladen; prämiert wurde u.a. „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ mit dem „Goldenen Löwen“ von Venedig, und in New York gab es den International Emmy für „Unsere Mütter, unsere Väter“. Der Dokumentarfilm „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung erhielt den Deutschen Filmpreis als Bester Dokumentarfilm.

Auch das Jahr 2015 startete bereits vielversprechend mit aktuell 29 Filmen auf der Berlinale, darunter 2 NRW-geförderte internationale Koproduktionen im Wettbewerb („Sworn Virgin“ und „Unsere sonnigen Tage“), zahlrei­che Dokumentar- und Nachwuchsfilme sowie der zu großen Teilen in NRW gedrehte Film „Die abhandene Welt“ von Margarethe von Trotta (Berlinale Special). Zudem würdigt die Berlinale Wim Wenders anlässlich seines 70. Geburtstags mit dem Goldenen Ehrenbären und widmet ihm eine Hommage.

„Wir freuen uns sehr auf die bevorstehende Berlinale und ganz besonders auf Wim Wenders und seine Filme. Nach diesem schönen Jahresauftakt sind wir zuversichtlich, dass die Film- und Medienstiftung NRW auch 2015 den eingeschlagenen Weg erfolgreich fortsetzen und damit weitere wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Film- und Medienstandortes Nordrhein-Westfalen geben kann“, so Petra Müller abschließend.

Für weitere Informationen: Film- und Medienstiftung NRW, Tanja Güß, Tel.: 0211-93050-24,

 

Kinofilm

Erfolgreich mit Medicus und Stromberg, Family Entertainment und Komödien

  • Der Medicus“ der Ufa Fiction erreichte insgesamt 3,5 Mio. Besucher als historische Romanverfilmung von Philipp Stölzl mit Stellan Skarsgard, Tom Payne, Sir Ben Kingsley oder Elyas M’Barek in den Hauptrollen. Auch die TV-Ausstrahlung Ende Dezember 2014 erreichte über 7,5 Mio. Zuschauer.
  • Mit „Stromberg – Der Film“ startete im Februar nicht nur einer der erfolgreichsten Filme des Jahres, der erste Kinofilm der Kölner Brainpool und ein Paradebeispiel für erfolgreiches Crowdfunding (1 Mio. Euro). Die komplett in NRW gedrehte Komödie von Regisseur Arne Feldhusen und Autor Ralf Husmann wurde maß­geblich durch die Filmstiftung NRW unterstützt. Mit über 1,3 Mio. Besuchern steht „Stromberg“ auf Platz 2 der bundesweiten Kino Top Ten. Über ein Sequel wird bereits spekuliert.
  • Peter Thorwarths Komödie „Nicht mein Tag“ sahen rund 670.000 Kinobesucher, den teilanimierten Kinderfilm „Pettersson und Findus“ 616.000 Besucher. Mit „Vampirschwestern 2“ konnte der Kölner Regisseur Wolfgang Groos über 600.000 Zuschauer begeistern. Erfolgreich lief auch der zweite Teil der „Edelstein“-Reihe „Saphir­blau“ (545.000 Besucher) von Katharina Schöde und Felix Fuchssteiner.
  • Seit 15. Januar ist „Frau Müller muss weg“ von Sönke Wortmann in den Kinos und führt die Arthouse-Charts an. Die nächsten vielversprechenden Familienfilme stehen bereits in den Startlöchern: Unter anderem verfilmte Tobi Baumann Cornelia Funkes „Gespensterjäger“ mit Anke Engelke (Kinostart: 2.4.), und Sven Unterwaldt inszenierte „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“. Im Kino startet im Frühjahr „Mara und der Feuerbringer“ von Tommy Krappweis (2.4.). Als Komödie mit Kassenpotenzial läuft am 19.3. „Halbe Brüder“ von Christian Alvart mit Fahri Yardim, Paul „Sido“ Würdig und Tedros Teclebrhan an, und im Oktober wird „Macho Man“ von Christof Wahl mit Christian Ulmen und Aylin Tezel in die Kinos kommen.
  • Darüber hinaus kamen neue Spieler ins Spiel: 2014 hat Beta Cinema seine Töchter Seapoint und Bantry Bay an den Start gebracht, und gerade wurde die Ansiedlung der Tochter von Dreamtool in Köln verkündet. Nach der Erfolgsproduktion „Rush“ drehte action concept 2014 wieder fürs Kino: „Autobahn“ und „Boy 7“ mit Emilia Schüle und David Kross (Kinostart: 6.8.).

Ambitioniert: Internationale Koproduktionen mit Hopkins, Kingsley und Hanks,
Deutsches Arthouse mit Schilling, Hüller und Sukowa

  • In den Arthouse-Charts reüssierten Dominik Grafs „Die geliebten Schwestern“ mit 251.000 Besuchern, Lars von Triers „Nymphomaniac 1“ mit 147.000 Besuchern und „Only Lovers Left Alive“ von Jim Jarmusch mit 173.000 Besuchern. Einen guten Kinostart gab es auch für Venedig-Gewinner „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ von Roy Andersson, der direkt auf Platz 2 der Arthouse Charts stieg und mittlerweile über 75.000 Besucher ins Kino zog.
  • Im Sommer drehte Oskar Roehler sein Drama „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ mit Tom Schilling, Wilson Gonzalez Ochsenknecht und Emilia Schüle. „Die abhandene Welt“ inszenierte Margarethe von Trotta mit Barbara Sukowa, Katja Riemann und Karin Dor.
  • Maren Ade drehte „Toni Erdmann“ mit Peter Simonischek und Sandra Hüller, Lars Kraume das historische Drama um Generalstaatsanwalt Fritz Bauer „Die Heimatlosen“ mit Burghart Klaußner, Jörg Schüttauf und Ronald Zehrfeld sowie Gordian Maugg sein Doku-Drama „Fritz Lang – Der Andere in uns“ mit Heino Ferch, Samuel Finzi und Thomas Thieme.
  • Im Mai fiel in Köln die erste Klappe für den internationalen Highspeed-Actionthriller „Autobahn“ von Eran Creevy mit Nicholas Hoult, Felicity Jones und den Oscar-Preisträgern Sir Anthony Hopkins und Sir Ben Kingsley. Tom Tykwers Romanverfilmung „Ein Hologramm für den König“ mit Tom Hanks wurde in Düsseldorf gedreht, im Dezember kam Goldener Bären-Gewinner Semih Kaplanoglu für seinen Film „Grain“ nach Deutschland und drehte mit Jean-Marc Barr u.a. in Köln, Wuppertal, Essen, Bonn, Bochum und Duisburg.
  • Beim Filmfestival Venedig war die Filmstiftung NRW das zweite Mal hintereinander erfolgreich: Nach dem Spezialpreis der Jury für Philip Grönings „Die Frau des Polizisten“ in 2013 gewann Roy Andersson den Goldenen Löwen von 2014 mit „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“.

Dokumentarfilm: Biographien, politische und zeitgeschichtliche Stoffe

  • Die Bedeutung des Dokumentarfilms ist im Kino wie in der Förderung stetig gestiegen. So gingen im Rahmen der Produktionsförderung 3,9 Mio. Euro an 51 Dokumentarfilme. Mit rund einem Drittel der geförderten Projekte bildet der Dokumentarfilm – nicht zuletzt in der Zusammenarbeit mit dem WDR – einen Schwerpunkt des nordrhein-westfälischen Filmschaffens, belohnt mit zahlreichen nationalen und internationalen Festival­einladungen und dem Deutschen Filmpreis 2014 für „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“.
  • Biographische Arbeiten, Portraits außergewöhnlicher Persönlichkeiten – Sportler wie „Nowitzki“ oder Künstler wie Peter Handke („Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte“ von Corinna Belz), Josef Beuys („Josef Beuys – Die Revolution sind wir!“ von Andreas Veiel), politische und zeitgeschichtliche Themen wie „Der Kuaför aus der Keupstraße“ von Andreas Maus, „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“ von Valen­tin Thurn oder „Censored Voices“ von Mor Loushy stehen für die hochkarätigen geförderten, produzierten und ins Kino gebrachten Dokumentar-Projekte, deren Inhalte insbesondere von jungen Produzenten und Autoren auch crossmedial vermittelt werden („24h Jerusalem“, „Wer ist Thomas Müller?“, „Alaaf you“ u.a.)
  • Zu dieser Entwicklung hat das seit 2002 alljährlich vergebene Gerd Ruge Stipendium sicherlich beigetragen. Die entsprechenden Präsentationsplattformen bietet NRW mit Doku-Festivals wie der Duisburger Filmwoche, dem NRW-Dokutag und dem in diesem Jahr erstmals in NRW veranstalteten Documentary-Campus, oder auch „Stranger than Fiction“, das in dieser Woche in Köln startet.

Festivals, Preise und Nominierungen 2014

  • Premieren NRW-geförderter Filme auf allen wichtigen Filmfestivals prägten das Filmjahr 2014. 29 Filme in Berlin, 2 Filme in Cannes, 13 Filme in München, 7 Filme in Venedig, 6 Filme in Locarno, 6 Filme in Toronto, 5 Filme in Montreal stehen für die außerordentliche künstlerische Kraft des Filmschaffens aus und in NRW.
  • Internationale Erfolge feierten u.a. Roy Anderssons „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ (Goldener Löwe in Venedig), Philipp Kadelbachs „Unsere Mütter, unsere Väter“ (Intern. Emmy) und Ingo Haebs „Das Zimmermädchen Lynn“ (u.a. Hauptpreis in Montréal und Förderpreis in München). Last but not least lief der Kurzfilm „Torn der ifs-Absolventen Engin Kundag und Elmar Imánov in Cannes.
  • Drei NRW-geförderte Arthouse-Produktionen schafften es zudem zum Anwärter für den Besten Fremdsprachi­gen Film bei den Oscars 2015: „Die geliebten Schwestern“ von Dominik Graf für Deutschland, „1001 Gramm“ von Bent Hamer für Norwegen und „Silencio en la tierra de los sueños“ von Tito Molina für Ecuador.
  • 2014 präsentierte die Filmstiftung das Film- und Medienland, seine Produzenten und Filme auf Filmfestivals von Rotterdam, Berlin, Cannes, Locarno, Venedig und Toronto, bei der Location Messe in Santa Monica und der IDFA in Amsterdam.
  • Auf der Berlinale 2015 ist die Filmstiftung mit 29 Filmen in fast allen Festivalreihen vertreten, darunter die beiden NRW-geförderten internationalen Koproduktionen „Sworn Virgin“ (Regie Laura Bispuri, Koproduzent die Kölner The Match Factory) und „Unsere sonnigen Tage (Regie Di Phan Dang, Koproduzent busse& halberschmidt aus Düsseldorf), im Wettbewerb. Darüber hinaus ist Margarethe von Trottas neuer Film „Die abhandene Welt“ als Special zu sehen, in den weiteren Berlinale-Reihen laufen Dokumentar-Nachwuchsfilme wie der Kurzfilm „Däwit“ von David Jansen (Produzenten: Wim Wenders-Stipendiaten Fabian Driehhorst und Frédéric Schuld, Fabian & Fred) im Kurzfilm-Wettbewerb Berlinale Shorts.

Wim Wenders Stiftung und Wim Wenders Stipendium

  • Die zentrale Aufgaben der 2012 gegründeten Wim Wenders Stiftung mit Sitz in Düsseldorf ist die Erfassung, Restaurierung, Digitalisierung und Erforschung seines Werkes, das so erhalten und der Öffentlichkeit zugäng­lich gemacht werden soll. Anlässlich seines 70. Geburtstags werden Wenders Filme weltweit in zahlreichen Retrospektiven und Filmreihen (u.a. im Moma, Filmmuseum Düsseldorf) zu sehen sein. Die Berlinale ehrt den Künstler mit einer Hommage mit 10 Filmen und dem Goldenen Ehrenbären. Dieses Jahr ist eine Wim Wenders-Retrospektive im ZDF sowie auf 3sat und ARTE geplant. Dank der Restaurierung sind zahlreiche seiner Filme in neuer Bild- und Tonqualität zu sehen.
  • Nach dem Einzug der Wim Wenders Stiftung in die Filmwerkstatt Düsseldorf wurde im Sommer 2014 erstmals das Wim Wenders Stipendium für innovatives Filmschaffen, das die Film- und Medienstiftung NRW in Zusammenarbeit mit der Wim Wenders Stiftung auflegte, in Höhe von 95.000 Euro an vier Stipendiaten vergeben.

Fernsehen: Events, Formate und Serien

  • Im Jahr 2014 wurden 11 TV-Projekte mit über 2 Mio. Euro (5,5% der Gesamtfördersumme) unterstützt.
  • Mit „Weinberg“ von Till Franzen unterstützte die Filmstiftung als erste Förderung ein horizontal erzähltes, ambitioniertes Serienprojekt (600.000 Euro), das komplett aus NRW produziert und entwickelt wurde. Die Kölner Autoren Arne Nolting und Jan Martin Scharf lieferten die Buchvorlage für die Produktion mit Friedrich Mücke in der Hauptrolle, die sich im Auftrag von TNT gerade im Dreh befindet.
  • Seit dem weltweiten Erfolg von internationalen Serien und VOD spricht die gesamte Branche vom „Golden Age of Television“. Die Film- und Medienstiftung NRW beschäftigt sich seit 2011 intensiv mit beiden Themen, fördert Serienentwicklung und -produktion: Auf dem European Film Market der diesjährigen Berlinale (5.-15.2.) ist die Filmstiftung NRW Partner der „Drama Series Days“ und unterstützt damit eine neu geschaf­fene Plattform für die Präsentation und Distribution von hochwertigem Serien-Content. Die Initiative kann schon jetzt als großer Erfolg verbucht werden, da ein beeindruckendes Line-up von Machern bzw. aktuellen internationalen Serienprojekten ihre Teilnahme zugesagt haben.
  • Mit dem Förderprogramm für innovative TV-Formate konnten 10 Projekte mit insgesamt 380.400 Euro unter­stützt werden. 2014 standen hier Entwicklungsvorhaben für fiktionale Serienformate, Sitcoms und Comedy im Mittelpunkt. Begleitend schulte die Entertainment Master Class im Juni ihre Teilnehmer in Köln in „Develo­ping Formats“, i.e. alle Belange der Formatentwicklung von Ideenfindung bis Vermarktung, und die ifs startet als eine der ersten deutschen Filmschulen in diesem Jahr ihren Bachelor-Studiengang „Serial Storytelling“.
  • Event-Movies in 2014: Carlo Rolas RTL-Eventmovie „Götz von Berlichingen“ mit Henning Baum in der Haupt­rolle sahen fast 4 Mio. Zuschauer. 3,33 Mio. Zuschauer schalteten bei Erica von Moellers „Sternstunden ihres Lebens“ mit Iris Berben ein, und 3,11 Mio. Zuschauer sahen Hans Steinbichlers „Landauer“. Miguel Alexandres „Witwenmacher“ über die Starfighter-Affäre ist gerade abgedreht. Der erfolgreichste „TV-Film“ war indessen ein Kinofilm: „Der Medicus“.
  • Für besonderes Aufsehen sorgte noch einmal der NRW-geförderte und zu Teilen hier entstandene Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ von Philipp Kadelbach. Beim Emmy World Television Festival in New York wurde die Produktion in der Kategorie Best TV Movie/Mini-Series mit dem International Emmy ausgezeichnet. Hier ist NRW (Land, LfM und Filmstiftung) alljährlich mit einer Delegation vor Ort, ebenso wie bei den TV-Messen MIPTV und MIPCOM in Cannes.

Junges Entertainment aus der Online-Video-Hochburg

  • Klicks und Likes sind die Maßeinheit des Online-Entertainments, dessen Stars wie Y-Titty mit rund 3 Millionen Abonnenten aktuell in Köln angesiedelt sind.
  • So treffen sich mehr als 15.000 Youtuber bei den VideoDays in der Kölner Lanxess-Arena, und Düsseldorf ist der Sitz der Europäischen Webvideo-Akademie, die seit 2011 den Deutschen Webvideopreis verleiht.
  • Die Film- und Medienstiftung NRW unterstützt diese junge und dynamische Szene mit ihren Förder­programmen, vor allem mit dem vor Jahreswechsel erstmals gemeinsam mit der Akademie vergebenen Webvideo-Stipendium (100.000 Euro für 11 Stipendien). Darüber hinaus veranstaltete sie gemeinsam mit dem Mediencluster NRW Matchmakings auf den internationalen Leitmessen gamescom und dmexco sowie den sog. „Bewegtbildstammtisch“, der wechselweise in Köln und Düsseldorf stattfindet.

Games: 1 Mio. mehr für die Entwickler an Deutschlands führendem Gamesstandort

  • Spätestens seit der letztjährigen gamescom (335.000 Besucher) ist klar, dass Games das Erfolgsformat des digitalen Zeitalters sind und NRW einer der wichtigsten Gamesstandorte Europas. Entsprechend präsentierte die Film- und Medienstiftung gemeinsam mit dem Mediencluster und dem Creative Europe Desk NRW wieder das Medienland NRW, lud zum Get-Together und einem internationalen Matchmaking für die Branche. Rund um die Messe fanden Fachevents wie der gamescom congress, die GDC Europe oder das Entwicklertreffen Respawn statt, während sich im Dezember die Branche im Dortmunder U auf der 5. Next Level Conference versammelte.
  • Weitere gute Nachrichten für den Standort in 2014: Mit Daedalic und Innogames haben zwei der renommier­testen Spieleentwickler Deutschlands ihre Ansiedlung in NRW bekannt gegeben. Zudem wird die Fachhoch­schule Köln im Cologne Game lab einen Bachelor-Studiengang starten. Und der neu aufgesetzte Landeswett­bewerb CreateMedia.NRW, der explizit auch auf Games-Unternehmen abzielt, ist mit 40 Mio. Euro für sechs Jahre bis 2020 ausgestattet.
  • Auch das 2011 eingeführte Förderprogramm für die Entwicklung innovativer, audiovisueller Inhalte wurde 2014 auf 1 Mio. Euro aufgestockt. So konnten 2014 789.000 Euro für 12 Projekte vergeben und der Deutsche Entwicklerpreis ausgebaut werden. Außerdem startete das Mediencluster im Herbst den Gametreff NRW in Düsseldorf.
  • Auch 2015 sind Teilnahmen auf der SXSW-South by Southwest in Austin, Texas, und auf der GDC-Game Developers Conference in San Francisco geplant.

Nachwuchs, Gründer, Startups: Zukunft made in NRW

  • Insgesamt konnte die Film- und Medienstiftung den Nachwuchs aus NRW 2014 mit rund 6 Mio. Euro unter­stützen (16% der Gesamtfördersumme). Unter anderem förderte sie 19 Debüts bzw. Nachwuchsfilme und 17 Abschlussfilme im Rahmen der neu aufgestellten Abschlussfilmförderung.
  • Mit der 13. Vergabe des Gerd Ruge Stipendiums für Dokumentarfilmer wurden im August 7 Projekte mit insge­samt 98.000 Euro gefördert. Das nächste Gerd Ruge Stipendium wird wieder im Sommer verliehen.
  • Im Juni erhielten erstmals 4 Stipendiaten das neue Wim Wenders Stipendium mit insgesamt 95.000 Euro zur Entwicklung von innovativen Filmideen junger Filmschaffender.
  • 2014 startete die Film- und Medienstiftung in Zusammenarbeit mit der European Web Video Academy Europas erstes, international beachtetes Förderprogramm für Webvideo-Macher. Unter den ersten 11 Stipendiaten sind junge Talente wie Tarik Tesfu, der sich mit Gender-Themen beschäftigt, oder Claire Steka, die Deutschschülern mit einer Animationsserie hilft, die Sprache zu erlernen.
  • Von 2006 bis 2014 konnte das Mediengründerzentrum insgesamt 110 Stipendien aus Landesmitteln vergeben. Gerade wurden 12 weitere ins 2015er Programm aufgenommen. Der Großteil der inzwischen aus allen audiovisuellen Branchen stammenden Stipendiaten sind nach wie vor am Markt aktiv.
  • 2014 freuten sich die Mediengründerzentrum-Absolventen Weydemann Bros. über eine Berlinale-Einladung und den First Steps Award für den geförderten Film „Los Ángeles“ von Damian John Harper. ifs-Absolvent Levin Hübner brachte für „Alter Egon“ den Publikumspreis vom Festival Max-Ophüls-Preis mit, auf dem dieses Jahr Sebastian Kos Regiedebüt „Wir Monster“ im Wettbewerb läuft (Produktion: Kölner Esther Reglin Film).
  • Mit den Inkubatoren „Startplatz“, „Clusterhaus“, „Solution Space“ aus Köln oder „Engage NRW“ in Mülheim a.d.R. erhalten junge Gründer in NRW Beratung, Gründer-Know-How, Arbeitsplätze und ein starkes Netzwerk.
  • In 2014 fanden zahlreiche Veranstaltungen für die Gründer- und Start-up-Szene aus NRW statt wie das Start-up-Weekend oder der Pirate Summit. Auch die Film- und Medienstiftung bzw. das Mediencluster verstärkten ihre Start-up-Aktivitäten: So waren sie Partner des King Content Day im Startplatz Köln. Im Früh­jahr 2015 veranstalten sie den Advance Coaching Day für junge Unternehmen der digitalen Medienbranche.

Medienforum, Filmherbst, Festivals, Kongresse, Branchentreffs

  • Next Level Medienforum: Im Mai fand das 26. Medienforum NRW unter Federführung der Filmstiftung und Durchführung des Mediencluster erstmals in enger Kooperation mit dem Kongress der ANGA COM, Interactive Cologne und dem Deutschen Webvideopreis statt. Für die rund 2.000 Besucher standen die Themen Medien­politik, Plattformen und Netze, neues Fernsehen, Verlage und Entertainment im Mittelpunkt. Die Interactive Cologne präsentierte in Köln und Düsseldorf rund 120 Veranstaltungen mit Teilnehmern aus der Medien-, Kreativ- und Digitalwirtschaft. Ebenso fanden die Emmy Semi Final Judgings und die Entertainment Master­class in Köln statt. Im Juni versammelte sich die Branche auf der Filmparty in der Kölner Wolkenburg.
  • Im Sommer zogen die 17. Filmschauplätze mit 17 Filmen an 17 außergewöhnlichen Spielstätten im ganzen Bundesland rund 9.000 Besucher an.
  • Der Filmherbst NRW versammelte die gesamte Kino- und Filmszene bei zahlreichen Events im ganzen Land: von Publikumsveranstaltungen wie dem 25. Kinofest Lünen, NRW-Kinotag, CineCologne, Duisburger Film­woche und Internationales Frauenfilmfestival Dortmund|Köln bis zu Filmfach-Veranstaltungen wie Filmplus, SoundTrack_Cologne.

    Im Mittelpunkt stand die Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW mit rund 400 Gästen im Kölner Gloria Theater. Shooting Star und Comedy-Ikone Carolin Kebekus moderierte durch die Preisverleihung, in deren Rahmen der Herbert Strate-Preis an Produzent, Regisseur und Schauspieler Til Schweiger ging. Der Film- und Kinokongress NRW diskutierte erneut über die Zukunft von Kino und Film im digitalen Zeitalter. Gleichzeitig verstärkte die Filmstiftung beim NRW-Kinotag ihr Engagement und veranstaltete erstmals die Reihe „Made in NRW“ mit Premieren und Filmgesprächen.Angegliedert an den Filmherbst  war das Produzentenprogramm EAVE mit dem European Producers Work­shop in Köln. 49 Produzenten aus 28 Ländern tauschten sich mit etwa 61 Experten über die Finanzierungs- und Vertriebsmöglichkeiten ihrer Spiel- und Dokumentarfilmprojekte aus.
  • Die Film- und Medienstiftung unterstützte flächendeckend die gesamte Bandbreite an Initiativen und Aktivitäten im Film- und Medienland NRW, 44 Festivals, Sondermaßnahmen und Filmpräsentationen mit 536.200 Euro.

Beteiligungsunternehmen

  • Bei der ifs wurde ab dem WS 2013/2014 ein Master Studiengang Serial Storytelling eingeführt. Ab Wintersemester 2015/2016 erhalten die Studenten außerdem Unterstützung von Redakteuren, Producern und Headwritern von RTL. Mit Unterstützung des Landes ist der Umzug in neue Räumlichkeiten in der Schanzenstrasse beschlossen. Das Cologne Game Lab (CGL), Institut für Game Development und Research an der FH Köln, wird ebenfalls Mieter in der Schanzenstraße.
  • Das umbenannte Mediengründerzentrum (MGZ) arbeitet medienübergreifend; erneut konnten 10 Stipendiaten aufgenommen werden, somit sind jetzt 110 Alumni am Markt aktiv. Die Stipendien 2015 sind bereits an 12 junge Unternehmesgründer vergeben.
  • Das Mediencluster NRW hat mit Anastasia Ziegler eine neue Geschäftsführerin, die bereits 2014 für das neuausgerichtete Medienforum 2014, die gamescom und dmexco-Auftritte verantwortlich zeichnete und intensiv in die Vernetzung der digitalen Szene eingestiegen ist.
  • Frauke Gerlach ist seit 2014 neue Geschäftsführerin beim Grimme-Institut und hat gemeinsam mit der Universität zu Köln jetzt das neue gemeinnützige "Grimme-Forschungskolleg – Medien und Gesellschaft im digitalen Zeitalter" mit Sitz in Köln gegründet. Das Forschungskolleg wird sich mit aktuellen Fragen digitaler Kommunikationskulturen auseinandersetzen.
  • Last but not least ist die Film- und Medienstiftung NRW Gesellschafterin bei German Films. Mit Peter Herrmann (Desert Flower) wurde in dieser Woche ein neuer Aufsichtsratsvorsitzender gewählt.

Das Unternehmen

Die Film- und Medienstiftung NRW, gegründet 1991, fördert die nordrhein-westfälische Film- und Medienkultur und die Film- und Medienwirtschaft und ist mit einem jährlichen Budget von 35 Mio. Euro Deutschlands finanz­stärkste Länderförderung. Gesellschafter sind der WDR und Land Nordrhein-Westfalen, das ZDF, RTL und die Landesanstalt für Medien.

Mit Werner Schwaderlapp hat die Film- und Medienstiftung seit Frühjahr 2014 einen neuen Aufsichtsrats­vorsitzenden. Jörg Schönenborn (WDR) wurde in der Nachfolge von Verena Kulenkampff neues Mitglied des Aufsichtrats.

Die Film- und Medienstiftung NRW fördert Filme für Kino und Fernsehen von der Stoff- und Projektentwicklung über die Produktion bis hin zu Verleih und Vertrieb. Daneben vergibt sie auch Förderungen zur Entwicklung von Hörspielen, innovativen TV-Formaten und innovativen audiovisuellen Inhalten (Games, Apps, etc,) sowie Web­videos. Als integriertes Förderhaus gehören auch Standortmarketing und Standortentwicklung zu ihren Aufgaben. Damit ist die Film- und Medienstiftung NRW zentraler Ansprechpartner für Medien in NRW. In ihrer Verantwor­tung für das Film- und Medienland hält sie zudem zahlreiche Beteiligungen wie z.B. an der ifs internationale film­schule köln, dem Mediengründerzentrum, Grimme Institut, German Films und das Mediencluster NRW.