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Filmfest München mit 6 NRW-Filmen

Das Filmfest München (25.06.-04.07.) hat heute weitere Filme bekannt gegeben, die im Festivalprogramm präsentiert werden. Neben der Tragikomödie "Der verlorene Bruder" von Matti Geschonneck, der in der Reihe Neues Deutsches Fernsehen läuft, stehen nun fünf weitere filmstiftungsgeförderte Filme fest, die in der Reihe Neues Deutsches Kino gezeigt werden: "Babai" von Visar Morina, "Becks letzter Sommer" von Frieder Wittich,  "Boy 7" von Özgür Yildirim, "Happy Hour" von Franz Müller und "Die Kleinen und die Bösen" von Markus Sehr.

Die Tragikomödie "Der verlorene Bruder" von Matti Geschonnek spielt Anfang der 60er Jahre in der westfälischen Provinz: der Erfolg des eigenen Lebensmittelgeschäfts und die teuren Autokäufe ihres Mannes Ludwig (Charly Hübner) können Elisabeth (Katharina Lorenz) nicht über einen großen Verlust trösten: Bei der Flucht aus den deutschen Ostgebieten ging ihr erster Sohn Arnold als Baby verloren. Als sie von einem Findelkind erfährt, das auf demselben Flüchtlingstreck abgegeben wurde, steht für sie fest: Das muss Arnold sein. Max (Noah Kraus), der nachgeborene Sohn, leidet. Gebeutelt von Pubertät und Ausschlag, hoffnungslos verliebt in die schöne Nachbarstochter Milli (Flora Li Thiemann), drängt ihn „Findelkind 2307“ in die Rolle des Statisten. Für Max wird der größte Wunsch der Eltern zum Alptraum – und er ergreift entschlossen die Initiative. Der Film wurde produziert von der Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion mit Senderbeteiligung von WDR, MDR, BR und Degeto. Das Drehbuch von Ruth Thoma basiert auf dem Roman von Hans-Ulrich Treichel, erschienen im Suhrkamp Verlag Berlin. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte das Projekt mit 500.000 Euro.

"Babai" von Visar Morina handelt von Gezim, der mit seinem 10-jährigen Sohn Nori seinen Lebensunterhalt damit verdient, auf der Straße Zigaretten zu verkaufen. Fragen des Sohnes nach der Mutter ignoriert er – er versucht, alles zu verdrängen, was im Kosovo passiert ist. Eines Tages verschwindet der Vater plötzlich und lässt den Jungen bei seinem Onkel zurück. Nori bestiehlt den Onkel, um seinem Vater nach Deutschland nachzureisen, doch Valentina, eine Bekannte, der er vertraut, verschwindet mit dem Geld. Dennoch gelingt ihm die Flucht. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte die NiKo Film-Produktion mit 450.000 Euro. Weitere Förderer sind Kosova Cinematography Center, FFA, nordmedia, Macedonian Film Agency, l’Aide aux cinémas du Monde – CNC, Ministère des affaires étrangères et du développement international – Institut français. Als Sender sind WDR und Arte beteiligt.

In "Becks letzter Sommer" von Frieder Wittich handelt trifft der gescheiterte Musiker und frustrierte Lehrer Robert Beck (Christian Ulmen) auf den begabten Schüler Rauli Kantas (Nahuel Pérez Biscayart). Beck möchte für ihn Songs schreiben und ihn groß rausbringen, allerdings nicht nur aus Selbstlosigkeit. Denn der Junge ist gleichzeitig seine letzte Chance, um sich seinen eigenen Traum von der Musikkarriere erfüllen zu können. Doch auch der rätselhafte Rauli hat seine Geheimnisse. Die Suche nach einem Label gestaltet sich für Beck turbulenter als gedacht, die Liebe zu seiner Freundin Lara (Friederike Becht), die überraschend beschließt, in Rom zu studieren, hängt am seidenen Faden, und schließlich überredet ihn auch noch sein bester Freund Charlie (Eugene Boateng), ihn in einer dringenden Angelegenheit nach Istanbul zu begleiten. Gemeinsam mit Rauli begeben sie sich zu dritt auf eine schräge Reise. Die Komödie wurde produziert von der Claussen+Putz Filmproduktion in Koproduktion mit Senator Film Produktion, ARRI Film & TV Services, B.A. Produktion und 23/5 Filmproduktion. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte den Film mit 250.000 Euro, weitere Unterstützung kam von MBB, FFA und DFFF. Der Kinostart im Verleih von Senator Film Verleih / Wild Bunch Germany ist am 23. Juli 2015.

In "Boy 7" von Özgür Yildirim erwacht der 19-jährige Sam mitten in einer überfüllten U-Bahnstation. Er kann sich an nichts erinnern. Weder an einen Namen, noch wie er hierher kam. Als er plötzlich sein eigenes Gesicht auf einem Fahndungsbild in den Nachrichten sieht, begreift er, dass sein Leben in großer Gefahr ist. Die Produktion von hands-on producers und Hamster Film mit Senderbeteiligung von NDR und Sky Deutschland ist u.a. mit David Kross und Emilia Schüle besetzt. Den Verleih übernimmt Koch Media. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte die Produktion mit 750.000 Euro, weiterer Förderer ist die FFHSH.

"Happy Hour" von Franz Müller handelt von drei Freunden: HCs Frau hat ihn verlassen. Jetzt ist er trostlos, Mitte vierzig, und hat nichts, außer ein paar Pfunden zu viel und seine besten Jugendfreunde Wolfgang und Nic. Wolfgang, ganz der Tiefenpsychologe, (‚Ich hätte die Alte einfach vermöbelt’) hat die Lösung: HC muss für sich gerade stehen! Er muss lernen, NEIN zu sagen! Er muss… er muss… er muss mit ihnen nach Irland in den Urlaub fahren. Im Winter. In Wolfgangs kleines Cottage mit Recycling-Regeln und Bio-Energie-Anlage. Hier ist das Leben zwischen Kühen, Guinness, Whiskey, Regen und mehr Guinness noch frei. Hier gibt’s Angeln, Party, Frauen und nackt Holz hacken. Hier kann man die schönen wilden gemeinsamen Jugendtage wiederbeleben – hier kann man endlich wieder der Mann sein, der Mann immer war. Oder? Die Fassade bröckelt. Freundschaft, was ist das überhaupt? Die GRINGO films Produktion entstand in Koproduktion mit der irländischen Ripple World Pictures sowie mit Senderbeteiligung von WDR und ARTE und ist u.a. mit Simon Licht, Mehdi Nebbou, Alexander Hörbe, Susan Swanton, Christine Deady, Daniela Lebang, Tanya Flynn und Tom Murphy besetzt. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte die Produktion mit 252.400 Euro, weitere Förderung kam von der Stiftung Kuratorium Junger Deutscher Film und FFA.

Regisseur Markus Sehr lässt in einer schrägen Komödie Theaterurgestein Peter Kurth und Stromberg-Star Christoph Maria Herbst aufeinander los. “Die Kleinen und die Bösen” ist eine schwarzhumorige Abrechnung mit der Arbeit von Bewährungshelfern und gleichzeitig eine Liebeserklärung an Kleinkriminelle mit Herz. Neben Peter Kurth und Christoph Maria Herbst sind außerdem u.a. Anneke Kim Sarnau und Pasquale Aleardi zu sehen.  Der Film wurde produziert von Coin Film, als Sender ist der WDR beteiligt. Die Film- und Medienstiftung NRW unterstützte die Produktion mit 600.000 Euro, weitere Förderer sind DFFF, BKM und Nordmedia. Der Kinostart ist am 3. September im Verleih von Movienet.

Das komplette Programm des Filmfest München wird am kommenden Montag, den 8. Juni 2015,  bekannt gegeben.

www.filmfest-muenchen.de