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Filmstiftung NRW mit sieben Filmen in Venedig

  • „The Cut“ von Fatih Akin, „3 Herzen“ von Benoît Jacquot und „A Pigeon Sat on a Branch, Reflecting on Existence“ von Roy Andersson im Wettbewerb
  • „Die Nummer 5“ von Adrían Biniez Abschlussfilm der Venice Days
  • „Besessen von Dschinn“ von Daria Al-Kury in der Reihe The Final Cut
  • „Nymphomaniac“ Teil I und II von Lars von Trier außer Konkurrenz im Director’s Cut
  • Regisseur Philip Gröning Mitglied in der internationalen Jury
  • 71. Internationale Filmfestspiele Venedig vom 27. August bis 6. September 2014

Die Filmstiftung NRW ist mit sieben Filmen bei den 71. Internationalen Filmfestspielen Venedig vertreten. Gleich drei Produktionen, die mit Unterstützung aus NRW entstanden sind, konkurrieren im renommierten Wettbewerb um den Goldenen Löwen. Neben Fatih Akins mit Spannung erwarteten „The Cut“ wird auch Benoît Jacquots3 Herzen“ seine Weltpremiere in Venedig feiern. Außerdem im Wettbewerb vertreten ist „A Pigeon Sat on a Branch, Reflecting on Existence“ vom schwedischen Regisseur Roy Andersson. „Die Nummer 5“ von Adrían Biniez wird als Abschlussfilm der Reihe Venice Days zu sehen sein. Der Dokumentarfilm „Besessen von Dschinn“ der jordanischen Regisseurin Dalia Al-Kury wurde in die Reihe The Final Cut geladen. An drei der internationalen Koproduktionen ist die Kölner Pandora Filmproduktion maßgeblich beteiligt. Außer Konkurrenz laufen beide Teile von „Nymphomaniac“ von Lars von Trier im Director’s Cut.

„Wir gratulieren Fatih Akin, Benoît Jacquot, Roy Andersson, Adrían Biniez, Lars von Trier und Dalia Al-Kury und ihren Teams herzlich zur Einladung nach Venedig“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Ganz besonders freuen wir uns für die Wettbewerbsfilme und für die Produktion von Pandora Film, denen es Jahr für Jahr gelingt, mit außergewöhnlichen Koproduktionen bei den wichtigsten Filmfestivals der Welt präsent zu sein. Wir wünschen ‚unseren Filmen‘ viel Erfolg in Venedig!“

Mit „The Cut“ beschließt Fatih Akin nach „Gegen die Wand“ und „Auf der anderen Seite“ nun seine Trilogie zu „Liebe, Tod und Teufel“. Der Film erzählt von Krieg und Vertreibung, aber auch von der Kraft der Liebe und der Hoffnung, die uns Unvorstellbares leisten lässt. In den Hauptrollen des Dramas sind Tahar Rahim, Simon Abkarian, Makram J. Khoury, Hindi Zahra, Kevork Malikyan, Bartu Küçükçağlayan, Trine Dyrholm, Moritz Bleibtreu, Arsinée Khanjian, Akin Gazi, Arévik Martirossian u.a. zu sehen. „The Cut“ wurde koproduziert von bombero international, Pandora Filmproduktion, corazón international, Pyramide Productions (F) und Opus Film (PL) unter Senderbeteiligung von NDR und ARD Degeto. Den Weltvertrieb hat die Kölner The Match Factory übernommen, den deutschen Verleih Pandora Filmverleih. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte die Produktion mit 800.000 Euro, weitere maßgebliche Förderungen kamen von Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (1 Mio. Euro), DFFF, FFA, nordmedia, Eurimages, Medienboard Berlin-Brandenburg, BKM, FFA (Mini-Traité) und MEDIA Programme.

Charlotte Gainsbourg, Catherine Deneuve, Chiara Mastroianni und Benoît Poelvoorde: Das neue Melodram „3 Herzen“ von Benoît Jacquot ist hochkarätig besetzt und erzählt die Geschichte von Marc, der in der französischen Provinz den letzten Zug nach Paris verpasst und am späten Abend Sylvie kennenlernt. Sie verabreden sich für ein Wiedersehen in Paris, das Marc jedoch verpasst. Zurück in der Provinz trifft er Sophie und er kommt mit ihr zusammen. Was er nicht ahnt: Sophie ist Sylvies Schwester. „3 Herzen“ ist eine Produktion der Pandora in Koproduktion mit Rectangle Productions (F) und Scope Pictures (B), als Sender sind WDR und Arte beteiligt. Förderung erhielt die Produktion von der Film- und Medienstiftung NRW (230.000 Euro) und der FFA (Mini-Traité). Deutscher Verleiher ist Wild Bunch, München.

A Pigeon Sat on a Branch, Reflecting on Existence“ erzählt von einem Paar weltmüder Männer auf einer Verkaufsreise von Scherzartikeln und dem Einblick in eine chaotische Welt der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft; eine Welt der Träume und Phantasien. In den Hauptrollen sind Holger Andersson, Nils Westblom, Sture Olsson und Ingvar Olsson zu sehen. Der Film ist entstanden als Koproduktion von der Roy Andersson Filmproduktion AB (Schweden) mit Essential Filmproduktion (Berlin), Société Parisienne de Production (Frankreich) und 4 1/2 Fiksjon AS (Norwegen), als Sender sind ZDF/ARTE, Arte France Cinéma und Sveriges Television beteiligt. Die Film- und Medienstiftung NRW hat die Produktion mit 100.000 Euro gefördert, weitere Mittel kamen von Eurimages, Swedish Filminstitut, Nordisk Film- & TV-Fund, Norvegian Film Fund und Centre National du cinéma et de l’image animée.

Die Nummer 5“ (Originaltitel: „El 5 de Tallares“) von Adrián Biniez erzählt die Geschichte von Patón, einem 35-Jährigen Fußballer aus der vierten argentinischen Liga, der im letzten Jahr seiner Karriere steht. Patón wird ein zweites Mal erwachsen und muss sich eine Zukunft außerhalb des Fußballplatzes aufbauen. In den Hauptrollen des Dramas sind Esteban Lamothe und Julieta Zylberberg zu sehen. „Die Nummer 5“ wurde koproduziert von Mutante Cine (UY), Le Petit Film (FR), Topkapi (NL), Pandora Filmproduktion (D) und Morrocha (AR) unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte. Die Film- und Medienstiftung NRW hat den Film mit 50.000 Euro gefördert, weitere Mittel kamen von Media Development (EUR 35.000).

Als einer von insgesamt sechs Dokumentarfilmen wird „Besessen von Dschinn“ von der jordanischen Filmemacherin Dalia Al-Kury in der Reihe Final Cut aufgeführt. Der Glaube an Geisteswesen und Dämonen, sogenannte Dschinn, ist in den heutigen arabischen Gesellschaften zwar tabuisiert, aber immer noch weit verbreitet. Die Untersuchung des tragischen Mords an einem vierjährigen Mädchen führt die jordanische Filmemacherin Dalia Al-Kury in eine abgründige Parallelwelt zwischen Tradition und Moderne. In ihrem experimentellen Dokumentarfilm mischt sie detektivische Investigation mit Selbsterfahrung und essaistischen Elementen. Es handelt sich um den ersten Dokumentarfilm überhaupt, der von einer einheimischen Regisseurin in Jordanien gedreht wurde. Die Film- und Medienstiftung NRW hat die Produktion mit 20.000 Euro gefördert. Produzent ist der ifs-Absolvent Lino Rettinger (Lichtblick Film). Das Projekt wurde bereits auf der Berlinale 2014 mit einem Bosch-Stipendium ausgezeichnet.

Außer Konkurrenz laufen im Wettbewerb der erste und zweite Teil von „Nymphomaniac“ von Lars von Trier, der zu großen Teilen in Nordrhein-Westfalen entstanden ist. Produziert hat den u.a. mit Charlotte Gainsbourg, Stellan Skarsgård, Stacy Martin, Shia LaBeouf und Christian Slater besetzten Film Zentropa Entertainments, in Koproduktion mit Zentropa International Köln, Slot Machine und Caviar Lab. Die Filmstiftung NRW förderte beide Teile mit insgesamt 1,2 Mio. Euro. Weitere Förderer sind das Danish Film Institute, Eurimages, DFFF, Nordic Film & TV Fond, CNC, Belgian Tax Shelter sowie Flanders Audiovisual Fund in Kooperation mit DR und Film i Väst. Beteiligt sind außerdem die Sender Arte und Canal+ sowie The West Danish Film Fund mit dem Development Support des Media Programms.

Philip Gröning wird Mitglied der internationalen Jury unter Vorsitz von Alexandre Desplat sein. Der Regisseur, dessen Produktionsfirma ihren Sitz in Düsseldorf hat, wurde bereits mit seinen zwei letzten Filmen nach Venedig eingeladen: „Die Frau des Polizisten“ feierte im Vorjahr Weltpremiere in Venedig und lief als einziger deutscher Film im Wettbewerb des Festivals. Das Drama um Gewalt in der Familie wurde dort mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Auch sein mehrfach ausgezeichneter Publikumserfolg, der Dokumentarfilm „Die große Stille“, wurde 2005 in Venedig erstmals vorgestellt. Beide Produktionen wurden von der Filmstiftung NRW gefördert.

Die Mostra internazionale d’arte cinematografica di Venezia findet in diesem Jahr zum 71. Mal statt und gilt nicht nur als das älteste noch bestehende Filmfestival überhaupt, sondern zählt neben Cannes und Berlinale zu den drei international bedeutendsten ihrer Art. Die Filmfestspiele sind Teil der Biennale für zeitgenössische Kunst in Venedig und verleihen als Hauptpreis jährlich den Goldenen Löwen. Wie bereits in den Jahren zuvor wird die Film- und Medienstiftung NRW erneut zum Empfang auf den Lido laden.