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Filmstiftungsgeförderte Produktion „7500“ auf der Piazza Grande beim 72. Locarno Film Festival

  • Langfilmdebüt von Studenten-Oscar-Preisträger Patrick Vollrath mit Joseph Gordon-Levitt und
    Aylin Tezel
  • Kölner augenschein Filmproduktion realisierte den Thriller zu großen Teilen in NRW
  • „Space Dogs“ von Elsa Kremser und Levin Peters im Wettbewerb Cineasti del presente
  • Außerdem in Locarno: „Baghdad in my Shadow“ von Samir, produziert von Coin Film, und die WDR-Produktion „Das freiwillige Jahr“ von Ulrich Köhler und Henner Winckler, Sutor Kolonko
  • Locarno Film Festival vom 7. – 17. August 2019

Das Locarno Film Festival hat soeben bekannt gegeben, dass die filmstiftungsgeförderten Produktionen „7500“, das Langfilmdebüt von Patrick Vollrath, Space Dogs“ von Elsa Kremser und Levin Peter sowie „Baghdad in my Shadow“ von Samir zur 72. Festivalausgabe eingeladen sind. Im diesjährigen Wettbewerb läuft zudem die WDR-Produktion „Das freiwillige Jahr“ von den Regisseuren Ulrich Köhler und Henner Winckler, produziert von Sutor Kolonko.

„7500“ wird in Locarno als Weltpremiere auf der weltberühmten Piazza Grande gezeigt, die etwa 8.000 Plätze umfasst. Neben Joseph Gordon-Levitt (bekannt aus „Inception“, „500 Days of Summer“) stand u.a. Aylin Tezel sowie Carlo Kitzlinger, Murathan Muslu und Omid Memar vor der Kamera. „Baghdad in my Shadow“ wird in der Sektion Fuori Concorso laufen. In den Hauptrollen sind Haytham Abdulrazaq, Zahraa Ghandour, Meriam Abbas, Kerry Fox und Maxim Mehmet zu sehen. Sowohl der Thriller der augenschein Filmproduktion als auch das neue Drama von Samir, das von Coin Film koproduziert wurde, wurden zu großen Teilen in den Kölner MMC Studios gedreht. „Space Dogs“ von Elsa Kremser und Levin Peter ist in den Wettbewerb Concorso Cineasti del presente eingeladen. Die Entwicklung des Films wurde mit dem Gerd Ruge Stipendium der Filmstiftung NRW gefördert.

„Glückwunsch an Patrick Vollrath zur Einladung auf die Piazza. Welch ein schöner Erfolg für den ersten Kinofilm des jungen Regisseurs, der fast vollständig in NRW entstanden ist. Und natürlich gratulieren wir Samir zur erneuten Einladung nach Locarno. NRW kann sich auf einen starken Auftritt in Locarno freuen“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Gratulation auch an an die ‚Komplizen‘ Maren Ade, Janine Jackowski und Jonas Dornbach, die zu ihrem 20-jährigen Jubiläum für ihre unkonventionellen und mutigen Produktionen geehrt werden. Wir wünschen Festival-Leiterin Lili Hinstin ganz viel Erfolg für ein gelungenes erstes Festival unter ihrer Leitung.“

Das Festival ehrt die Produktionsfirma Komplizenfilm, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, mit dem Premio Raimondo Rezzonico 2019. Die drei Geschäftsführer Maren Ade, Janine Jackowski und Jonas Dornbach werden den Award am 8. August auf der Piazza Grande entgegennehmen.

Und auch der Film „Ralfs Farben“ von KHM-Absolvent Lukas Marxt ist in die Sektion Moving Ahead eingeladen und hat somit Chancen auf den Moving Ahead Award. Die Filmstiftung unterstützt das Projekt bei seiner Festivalpremiere. Das Panorama Suisse zeigt „Der Unschuldige“ von Simon Jaquemet, der im vergangenen Jahr sowohl zum Toronto International Film Festival als auch nach San Sebastián eingeladen war. „Der Unschuldige“ ist eine Produktion von 8horses (CHE) in Koproduktion mit der Kölner augenschein Filmproduktion unter Beteiligung von ZDF und Arte.

 

Zum Film „7500“

Das Langfilmdebut des erfolgreichen Nachwuchs-Regisseur Patrick Vollrath (Regie / Drehbuch) spielt ausschließlich im Cockpit eines Flugzeugs und zeigt den Horror des modernen Terrorismus auf eine nie dagewesene Weise. Die Kölner augenschein Filmproduktion koproduzierte mit Novotny & Novotny unter Senderbeteiligung von SWR, BR und Arte, den Verleih übernimmt Universum Film. Beim Marché du Film in Cannes wurde „7500“ an Amazon verkauft. Die Film- und Medienstiftung förderte die Produktion mit 800.000 Euro, weitere Unterstützung kamen von MFG, FFHSH, DFFF, BKM, FFA, ÖFI, Filmfonds Wien und FISA. Die Dreharbeiten fanden in den Kölner MMC Studios, in Mönchengladbach und Wien statt. Patrick Vollrath wurde für seinen Kurzfilm „Alles wird gut“ mit zahlreichen internationalen Preisen, u.a. einem Studenten-Oscar ausgezeichnet und 2016 für einen Oscar in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ nominiert.

Zum Film „Baghdad in my Shadow“

Die Kölner Coin Film koproduzierte „Baghdad in my Shadow“ von Samir (Regie / Drehbuch mit Furat al Jamil) mit Dschoint Ventschr (CH), Ipso Facto Productions (GB), den Verleih übernimmt NFP. Die Filmstiftung förderte das Drama mit 350.000 Euro, die Dreharbeiten fanden in den Kölner MMC Studios, in London, Zürich und Baghdad statt. Weitere Fördermittel stammen vom DFFF. Zum Inhalt: In einem Café in London treffen sich häufig irakische Migranten aus mehreren Generationen, bis ihr friedliches Zusammenleben wegen eines radikalisierten Jugendlichen bedroht wird. „Baghdad in my Shadow“ ist ein Ensemblefilm zwischen der arabischen und westlichen Welt und erzählt von Atheismus, Gleichberechtigung und Homosexualität.

Zum Film „Space Dogs“

Produziert wurde der Film von Raumzeitfilm Produktion in Koproduktion mit It Works Medien und entstand in Zusammenarbeit mit ORF und RBB. Den Weltvertrieb übernimmt Deckert Distribution. Die Filmstiftung unterstützte die Entwicklung 2016 mit einem Gerd Ruge Stipendium. Gefördert wurde der Film außerdem u.a. von MDM, MBB und dem Kuratorium Junger Deutscher Film. Zum Inhalt: Die streunende Hündin Laika wurde als erstes Lebewesen ins All geschickt – und damit in den sicheren Tod. Einer Legende nach kehrte sie als Geist zur Erde zurück und streift seither durch die Straßen von Moskau. Laikas Spuren folgend und aus Perspektive der Hunde gedreht, begleitet „Space Dogs“ die Abenteuer ihrer Nachfahren. Deren Geschichte handelt von inniger Gefolgschaft, unerbittlicher Brutalität und schließlich von ihrem Blick auf uns Menschen. Verwoben mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial aus der Ära der sowjetischen Raumfahrt formt sich eine magische Erzählung über die Moskauer Straßenhunde. Der Film enthält sowohl dokumentarische als auch inszenierte Szenen sowie Archivmaterial und die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentarfilm verschwimmen.

 

Das Locarno Film Festival ist eines der wichtigsten internationalen Filmfestivals und findet in diesem Jahr von Mittwoch, 7. bis Samstag, 17. August statt. In den vergangenen Jahren haben hier filmstiftungsgeförderte Filme zahlreiche Preise gewonnen, und auf der Piazza feierten bereits mehrere filmstiftungsgeförderte Filme ihre Weltpremiere, wie z.B. „Der Staat gegen Fritz Bauer“ von Lars Kraume (Produktion: zero one film), „Paula“ von Christian Schwochow (Produktion: Pandora Filmproduktion) oder im vergangenen Jahr „Was uns nicht umbringt“ von Sandra Nettelbeck (Sommerhaus Filmproduktion).