FilmSchauPlätze NRW: Heimbach
Freibad statt Kurpark, Badebecken statt Rur
Bei unsicherem Wetter fanden rund 70 Besucher:innen den Weg zum Freibad Heimbach und wurden gleich zu Beginn des Abends mit einem wunderbaren Regenbogen belohnt. Anna Fantl begrüßte die Gäste und erklärte die besondere Situation. „Aber das Freibad hier ist toll, ich komme bestimmt noch einmal hierher“, erntete zustimmenden Applaus. Sie dankte der Filmproduzentin und Heimbacherin Brit Possardt dafür, dass sie die FilmSchauPlätze vor vier Jahren nach Heimbach, „die kleinste Stadt Nordrhein-Westfalens“ geholt hätte, und gab das Wort dann an Possardt weiter. Possardt begann mit einem Dank an die vielen Helfer bei der Flutkatastrophe und ans Publikum, das sich trotz Corona und Überschwemmungen nicht vom Open Air-Kino abhalten ließ. In dem Film „Der Buchladen der Florence Green“ ginge es auch darum, dass der liberale Zeitgeist in ein altmodisches englisches Dorf einziehe. Diese Verbindung aus alt und neu sei für sie auch typisch für Heimbach. Die Stadt habe zudem zum großen Bedauern der Einwohner:innen ihre Bücherei schließen müssen, doch Bücher „überleben in Heimbach in unserer neuen Bücherzelle“, auch dies eine Verbindung zwischen Film und Ort. Zum Schluss hoffte sie, dass alle Zuschauer:innen es „warm am Popo“ haben mögen und wünschte dem Publikum einen schönen Abend.
Von allen FilmSchauPlätzen in diesem Jahr hatte Heimbach mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Pandemie stellt alle Veranstalter vor Ort vor große Herausforderungen, doch Heimbach an der Rur war zudem von der Flutkatastrophe Mitte Juli betroffen. Aber Absagen stand nicht zur Debatte: Die Heimbacher fanden kurzfristig einen neuen Ort in ihrem großzügig angelegten Freibad, und der Abend konnte wie geplant stattfinden. Auch das Vorprogramm mit Wanderungen um den Rursee wurde gern angenommen, wenn auch die Wanderroute etwas angepasst werden musste. Im Freibad sorgte die Heimbacher Fraueninitiative, die als lockere Gruppe Treffen, Freizeitaktivitäten oder Deutschkurse mit geflüchteten Frauen anbietet, für ein unwiderstehliches Süßigkeitenbuffet, das von Muffins bis Lokma, von Kokosbällchen bis Baklava keine Wünsche offenließ.