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Fünf filmstiftungsgeförderte Filme beim International Film Festival Rotterdam

  • Film- und Medienstiftung NRW wieder Partner beim CineMart für Koproduktionen
  • Größtes Filmfestival der Niederlande vom 27. Januar bis 7. Februar 2016

Fünf geförderte Filme wurden zum 45. International Film Festival Rotterdam (IFFR) geladen. „Wild“ von Nicolette Krebitz wird in der Sektion Voices main programme gezeigt, „Oscuro Animal“ von Felipe Guerrero im Wettbewerb um die Hivos Tiger Awards, „Original Copy“ von Florian Heinze-Ziob und Georg Heinzen läuft in der Reihe Regained, „Francofonia“ von Alexander Sokurov wird als Critics Choice gezeigt und „Cemetery of Splendour“ von Apichatpong Weerasethakul in der Reihe Limelight aufgeführt. Zugleich ist die Film- und Medienstiftung NRW Partner des Rotterdam Lab und beim CineMart, der Plattform für Koproduktionen. Das größte Filmfestival der Niederlande findet in diesem Jahr vom 27. Januar bis zum 7. Februar statt.

Voices main programme: „Wild“
Mit „Wild“ erzählt Regisseurin Nicolette Krebitz eine Geschichte von Freiheit und Glück. Kraftvoll, sinnlich und ebenso faszinierend wie verstörend führt sie mit ihrem Film in die entfesselte Welt einer jungen Frau (Lilith Stangenberg), die, als sie auf dem Weg zur Arbeit einem Wolf begegnet, unsere stillschweigenden Vereinbarungen mit der Zivilisation aufkündigt und sich unerschrocken für ein Leben ohne Netz und doppelten Boden entscheidet. Und die sich mit jedem Schritt in die „Wildnis“ ein Stückchen weiter selbst befreit. Das Drama wurde von der Kölner Heimatfilm produziert und u.a. in Essen und Leverkusen gedreht. Den Weltvertrieb übernimmt The Match Factory aus Köln, als Verleih fungiert NFP marketing & distribution. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte die Produktion mit 450.000 Euro, weitere Unterstützung kam von der Mitteldeutschen Medienförderung, dem DFFF und der FFA.

Hivos Tiger Awards: „Oscuro Animal“
Oscuro Animal“ von Felipe Guerrero ist einer von acht Nominierten im Wettbewerb um die Hivos Tiger Awards. In dem Drama, das in Rotterdam seine Weltpremiere feiert, bricht nach einem heftigen Sturm in Kolumbien der Morgen an. Irgendwo in den Tiefen des Urwalds ist Rocios Ehemann verschwunden und sie muss ihr Dorf verlassen, nachdem es verwüstet wurde. Irgendwo ist La Mona. Sie hat ihren jungen und gewalttätigen Freund erstochen. Irgendwo ist Nelsa. Sie ist desertiert, nachdem sie den Befehl ausgeführt hat, die verstümmelten Leichen von hingerichteten Bauern zu verbrennen. Die drei Frauen flüchten aus ihrem lebensfeindlich gewordenen Umfeld in die Anonymität der Hauptstadt Bogota und finden auf ihrer Reise liebe und unliebsame Wegbegleiter, die die Vertriebenen bis an ihr Ziel bringen sollen. Der Film wurde produziert von gema films (ARG) und mutokino (COL) in Koproduktion mit der Kölner Sutor Kolonko, Viking Films (NL) und Boo Productions (GR). Die Filmstiftung förderte mit 50.000 Euro, weitere Unterstützung kam von INCAA, Proimágenes Colombia, Hubert Bals Fund und dem World Cinema Fund Europe.

Regained: „Original Copy“
Die Geschichte: 7 Tage und 7 Nächte haben sie Zeit – die Screen Painters des „Alfred Talkies“ in Mumbai –, um das Werbeposter für den nächsten Film zu malen. Sie sind die wahren Leinwandhelden des Hindi-Kinos. Der in Eigenproduktion hergestellte Film „Original Copy“ von Florian Heinzen-Ziob und Georg Heinzen wurde von der Filmstiftung mit 25.000 Euro gefördert.

Critics Choice: „Francofonia“
Francofonia“ begibt sich auf die Spuren von Franz Graf Wolff-Metternich zur Gracht, dem Leiter des deutschen Kunstschutzes, und dem damaligen Direktor des Louvre Jacques Jaujard. Der Film, der seine Weltpremiere im Wettbewerb von Venedig feierte, erkundet die Beziehung zwischen Kunst und Macht und den Louvre als lebendiges Zeugnis von Zivilisation. Sowie auch, was Kunst uns über uns selbst erzählt – und das inmitten eines der blutigsten Konflikte, die die Welt je gesehen hat. Alexander Sokurov stellt in seinem Film die Frage nach Moral und Ehre und inszeniert im Louvre einen visuell einnehmenden Spiegel der Geschichte. Idéale Audience (FR) und N279 Entertainment (NL) produzierten den Film mit zero one film unter Beteiligung von ARTE Cinema. Von der Film- und Medienstiftung NRW kamen Fördergelder in Höhe von 85.000 Euro, weitere Förderer waren das Medienboard Berlin-Brandenburg, Eurimages, DFFF und die Deutsch-Französische Förderkommission. Piffl Medien wird den Film am 25. Februar in die deutschen Kinos bringen, Films Boutique übernimmt den Weltvertrieb.

Limelight: „Cemetery of Splendour“
Außerdem in Rotterdam dabei ist „Cemetery of Splendour“. Der Film des thailändischen Regisseurs Apichatpong Weerasethakul dreht sich um Soldaten, die in einer mysteriösen Schlafkrankheit leiden. Zwei Frauen wachen mit besonderer Sorgfalt über die schlafenden Männer. Die Filmstiftung förderte den Verleih (Rapid Eye Movies) mit 20.000 Euro, den Weltvertrieb übernimmt The Match Factory aus Köln.

CineMart
Vom 27. Januar-7. Februar findet im Rahmen des 45. International Film Festival Rotterdam der 33. CineMart statt, eine Plattform für Koproduktionen und neue Projekte. Talentierten Filmemachern wird hier die Gelegenheit geboten, ihre Ideen und Projekte Vertretern der internationalen Filmindustrie vorzustellen und Finanzierungspartner zu finden. Jedes Jahr lädt der CineMart Regisseure und Produzenten ein, ihre Projekte vor Koproduzenten, Förderern, Verleihern und Redakteuren zu pitchen. Für den 33. Cinemart wurden 25 Filme ausgewählt, darunter vier Projekte mit deutscher Beteiligung: „Berlin Alexanderplatz“ von Burhan Qurbani, „Bloody Marie“ von Guido van Driel, „Dark Room“ von Itamar Alcalay und „Over the City“ von Emir Baigazin, koproduziert von der Kölner augenschein Filmproduktion.

Die Film- und Medienstiftung NRW, die als Partner alljährlich den CineMart und das Rotterdam Lab unterstützt, richtet als Co-Host gemeinsam mit dem CineMart am 1. Februar das CineMart Lunch für teilnehmende Produzenten aus.

Rotterdam Lab
Im Rahmen des CineMarts startet am 30. Januar (kick off) die 13. Ausgabe des Rotterdam Lab, bei dem mit Mareike Wegener (Petrolio Film) und Lutz Heineking jr. (eitelsonnenschein) auch Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen vertreten sind. Das Rotterdam Lab ist ein fünftägiger Workshop für junge Produzenten, die dort ihr Netzwerk erweitern und Erfahrungen bei einem internationalen Festival und Filmmarkt sammeln sollen.

Das komplette Programm ist auf der Website des Festivals nachzulesen (www.iffr.com).