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International Film Festival Rotterdam startet heute

Am heutigen Mittwoch, den 21. Januar, startet das 44. International Film Festival Rotterdam. Das größte Filmfestival der Niederlande präsentiert bis zum 1. Februar nationale und internationale Produktionen in der Hafenstadt. Nordrhein-Westfalen ist mit acht geförderten Filmen vertreten. Darüberhinaus ist die Film- und Medienstiftung NRW Partner beim CineMart, der Plattform für Koproduktionen. Dort können Filmemacher ihre Ideen und Projekte Vertretern der internationalen Filmindustrie vorstellen und Finanzierungspartner finden.

Die Filme im Einzelnen:

 „Dos Disparos“ ist eine internationale Koproduktion der argentinischen Ruda Cine, Waterland (NL), Jirafa (CL) und der Kölner Pandora Filmproduktion. Regisseur Martín Rejtman erzählt darin vom 16-jährigen Mariano, der, einem spontanen Impuls folgend, zweimal mit einer gefundenen Pistole auf sich schießt. Während sein Hund Lago ängstlich vor den Schüssen flieht und nicht zurückkommt, überlebt Mariano und muss als einzige Konsequenz seiner Tat eine mysteriöse Doppelbetonung beim Spielen seiner Flöte erleiden. Rejtman erzählt mit großer Lakonik und mit dem ihm eigenen Humor vom Zerfall der Familie und dem Entstehen ganz neuer Gruppierungen um Mariano. Die Produktion wurde von der Filmstiftung NRW mit 50.000 Euro gefördert und läuft in Rotterdam in der „Limelight“-Sektion, die zum erstmals ausgetragen wird.

 Gestern noch war Maria gute Mutter, liebevolle Frau und verantwortungsbewusste Tochter. Heute Abend, wenn die Sonne untergegangen ist, wird alles, was ihr jemals wichtig war, in Scherben liegen. „A Blast“ von Syllas Tzoumerkas ist eine internationale Koproduktion der Kölner unafilm mit Homemade Films (GR), Graal (GR), Bastide Films (NL), PRPL (NL) und Mamoko (D). Die Hauptrolle übernimmt Angeliki Papoulia („Dogtooth“). Die Film- und Medienstiftung NRW förderte das Drama mit 40.000 Euro, weitere Mittel kamen von der Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein. Der Film wird in Rotterdam ebenfalls in der „Limelight“-Sektion gezeigt. RealFiction bringt den Film am 16. April 2015 in die deutschen Kinos.

Ingo Haeb erzählt in „Das Zimmermädchen Lynn“ die Geschichte der entfremdet und isoliert lebenden Lynn und ihrem ungewöhnlichen Weg zu etwas zwischenmenschlicher Nähe. Eine tragikomische Fabel über Intimität und deren Verzerrung in unserer Zeit. Die Koproduktion von Sutor Kolonko Filmproduktion, 58FILME (Senderbeteiligung: WDR) und Pandora Filmproduktion (Köln) wurde von der Film- und Medienstiftung NRW mit 280.000 Euro (Produktionsförderung) und mit 20.000 Euro (Drehbuch) unterstützt, weitere Mittel kamen von Nordmedia und Creative Europe Media. Der Film läuft in der Reihe „Spectrum“.

Einen Sommer lang ringen zwei Schwestern um den Mann, den sie lieben: „Die geliebten Schwestern“ erzählt die Geschichte des jungen Friedrich Schiller, gespielt von Florian Stetter, und seiner Beziehung zu den Schwestern Caroline von Beulwitz (Hannah Herzsprung) und Charlotte Lengefeld (Henriette Confurius). Regisseur Dominik Graf inszenierte nach eigenem Drehbuch u.a. auch in der Nähe von Münster. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte den Film, der 2014 im Wettbewerb der Berlinale lief, mit 750.000 Euro. Weitere Förderer waren die MDM, der FFF Bayern sowie die FFA und der DFFF. Die Koproduktion von Bavaria FilmWega Film Wien,WS FilmproduktionKiddinx Filmproduction und Senator Film entstand mit Senderbeteiligung von ARD, BR, Degeto und Arte unter Federführung des WDR. In Rotterdam läuft der Film im „Spectrum“.

Fabian Groys ist ein renommierter Journalist. Als eine brisante Story wegbricht, weil der Informant abspringt, schwenkt Groys auf einen Giftmüllskandal um. Es mehren sich Anzeichen, dass beide Geschichten zusammenhängen; das weckt Groys‘ Argwohn: sind es wirklich Zufälle oder wird er manipuliert? Christoph Hochhäuslers Thriller „Die Lügen der Sieger“ zeigt in den Hauptrollen Florian David Fitz, Lilith Stangenberg und Horst Kotterbar. Der Film wurde produziert von Heimatfilm und MACT Productions (FR)  in Koproduktion mit dem WDR unter Senderbeteiligung von Arte. Die Film- und Medienstiftung hat den Film mit 850.000 Euro (Produktionsförderung) und 70.000 Euro (Vorbereitungsförderung) gefördert. Weitere Förderer sind das Medienboard Berlin-Brandenburg, der DFFF und die FFA. Der Film läuft in Rotterdam in der Reihe „IFFR+“.

Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ von Roy Andersson erzählt von einem Paar weltmüder Männer auf einer Verkaufsreise von Scherzartikeln und dem Einblick in eine chaotische Welt der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft; eine Welt der Träume und Phantasien. In den Hauptrollen sind Holger AnderssonNils WestblomSture Olsson und Ingvar Olsson zu sehen. Der Film ist entstanden als Koproduktion von der Roy Andersson Filmproduktion AB (Schweden) mit Essential Filmproduktion (Berlin), Société Parisienne de Production (Frankreich) und 4 1/2 Fiksjon AS (Norwegen), als Sender sind ZDF/ARTEArte France Cinéma und Sveriges Television beteiligt. Die Film- und Medienstiftung NRW hat die Produktion mit 100.000 Euro gefördert. Der Film läuft seit Anfang Januar erfolgreich in den deutschen Kinos und ist in Rotterdam in der Reihe „Signals: Really? Really.“ zu sehen.

 „Die Nummer 5“ (Originaltitel: „El 5 de Tallares“) von Adrián Biniez erzählt die Geschichte von Patón, einem 35-Jährigen Fußballer aus der vierten argentinischen Liga, der im letzten Jahr seiner Karriere steht. Patón wird ein zweites Mal erwachsen und muss sich eine Zukunft außerhalb des Fußballplatzes aufbauen. In den Hauptrollen des Dramas sind Esteban Lamothe und Julieta Zylberberg zu sehen. „Die Nummer 5“ wurde koproduziert von Mutante Cine (UY), Le Petit Film (FR), Topkapi (NL), Pandora Filmproduktion (D) und Morrocha (AR) unter Senderbeteiligung von ZDF und Arte. Die Film- und Medienstiftung NRW hat den Film mit 50.000 Euro gefördert, weitere Mittel kamen vom Media Development (EUR 35.000). Die dritte Pandora-Produktion in Rotterdam ist in der Reihe „Bright Future“ zu sehen.

Das komplette Programm des Rotterdamer Filmfestivals ist auf der Website des Festivals nachzulesen: www.iffr.com