Deutscher Kinderhörspielpreis für „Märchentherapie“ von Max Urlacher
- „Top 5“ der Jury
- Preisverleihung am 9. November 2013 bei den ARD Hörspieltagen in Karlsruhe
„Märchentherapie“ von Max Urlacher in Mitarbeit von Angela Lucke erhält in diesem Jahr den Deutschen Kinderhörspielpreis. Die Jury entschied sich bei ihrer Sitzung am 16. Oktober in Wuppertal für das Hörspiel in zwei Teilen, in dem sozial unverträgliche Märchenfiguren in ein Therapiezentrum müssen, in dem es fast wie im richtigen Leben zugeht. Bei entsprechendem Therapieerfolg und guter Führung werden die geläuterten Hexen, Kinderfresser und Übeltäter auf Bewährung in die Menschenwelt entlassen. Das Hörspiel entstand unter der Regie von Angeli Backhausen und ist eine Produktion des WDR. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 9. November im Rahmen der ARD Hörspieltage im Museum für Neue Kunst in Karlsruhe vergeben. Gleichberechtigte Träger des Preises, der zum siebten Mal vergeben wird, sind Film- und Medienstiftung NRW und die Landesrundfunkanstalten der ARD, mit Unterstützung der Stadt Wuppertal.
Die Jury in ihrer Begründung: „Der Bazillus der politischen Korrektheit hat zahlreiche Bereiche unseres Lebens erfasst, in Max Urlachers zweiteiligem Kinderhörspiel trifft er sogar Märchenfiguren. Diese müssen sich wegen schlechten Benehmens einer Therapie unterziehen, mitsamt Resozialisierung in der Menschenwelt. Das ist die satirische Ausgangsidee in Urlachers Stück, aus der der Autor eine ebenso turbulente wie stimmige Geschichte entspinnt. ‚Die Märchentherapie‘ versammelt altbekannte Figuren wie das Rumpelstilzchen und die böse Hexe, ist aber immer dem Zeitgeist und einer Gesellschaft im Anpassungs- und Therapiewahn auf der Spur. Die Regisseurin Angeli Backhausen gestaltet das Stück mit den Kompositionen von Rainer Quade zu einem opulenten Hörvergnügen, das Komik und Tempo des Textes einfallsreich ins akustische Medium überträgt.“
Über die Vergabe des Preises entschieden der stellvertretende Feuilletonchef beim Kölner Stadt-Anzeiger Frank Olbert (Juryvorsitz), die Dramaturgin und Autorin Kerstin Behrens, die Journalistin Eva-Maria Lenz, die Produzentin und Autorin Karin Lorenz sowie der Autor Hermann Schulz.
Die besten Produktionen aus den eingereichten Hörspielen fasst die Jury in folgender „Top 5“-Liste zusammen (die Reihenfolge stellt keine Rangliste dar):
- „Held Baltus”, Lutz Hübner (DKultur), Einreichung des Autors
- „Leon und Leonie” Thilo Reffert (SWR), Einreichung SWR
- „Märchentherapie“ Max Urlacher (WDR), Einreichung des Autors
- „Der Rächtschraipkönich”, Peter Jacobi (hr), Einreichung hr
- „Schlafen Fische?”, Jens Raschke (DKultur), Einreichung DKultur
Vita Max Urlacher
Max Urlacher, Jahrgang 1971, ist Schauspieler, Autor und Dokumentarfilmer. Aufgewachsen in West-Berlin, studierte Max Urlacher Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule München und Arts Management an der City University London. Er spielte an den Schauspielhäusern Zürich, Bochum und Hamburg und tritt regelmäßig in Film- und Fernsehproduktionen auf. Er ist Kolumnist der Schweizer Zeitschrift „Annabelle“. Zusammen mit Franka Potente veröffentlichte er 2005 das Buch „Los Angeles – Berlin. Ein Jahr“. Im Mai 2010 erschien Urlachers Roman „Rückenwind – eine Liebesgeschichte“ im Knaur Verlag München. Im Herbst 2011 folgten „Die Putzi Diaries“ bei Droemer sowie das zweiteilige Kinderhörspiel „Willy und das Meermädchen“ (WDR).
Hinweis: Die Kulturprogramme der ARD übertragen die Preisverleihung von 21.05 Uhr an live im Radio, einen Video-Stream gibt es im Netz auf www.hoerspieltage.ARD.de.
Portraitfoto des Preisträgers:
© fp (literaturagentur simon, Berlin)
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Film- und Medienstiftung NRW, Pressestelle, Tanja Güß, Tel.: 0211-93050-24, Fax: 0211-93050-85,
SWR-Pressestelle: Oliver Kopitzke, Tel.: 07221-929 23854, E-Mail: