Kölner Pandora Film mit „Sky“ im neuen Wettbewerb von Toronto
- Wettbewerb Platform: Weltpremiere von Fabienne Berthauds „Sky“ mit Diane Kruger
- Masters of Cinema: Alexander Sokurovs „Francofonia“
- TIFF Docs: Weltpremiere von Mika Taanilas „Return of the Atom“
- 40. Toronto International Film Festival vom 10.-20. September 2015
Das Toronto International Film Festival (10.-20.09.) hat erste Titel seines Programms bekannt gegeben. Drei Filmstiftungs-geförderte Filme wurden bisher eingeladen: In der neuen Wettbewerbsreihe Platform läuft als Weltpremiere die internationale Koproduktion „Sky“ von Fabienne Berthaud. Alexander Sokurovs Dokumentar-Essay „Francofonia“, das bei den 72. Internationalen Filmfestspielen Venedig zurzeit im renommierten Wettbewerb um den Goldenen Löwen konkurriert, läuft in der Reihe Masters of Cinema. Ebenfalls mit Förderung aus NRW entstand der Dokumentarfilm „Return of the Atom“ von Mika Taanila, der in Toronto als Weltpremiere in der Reihe TIFF Docs startet.
Das Toronto International Film Festival ist das größte Filmfestival Nordamerikas und feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Zur Jubiläumsausgabe hat das Festival zum ersten Mal die Wettbewerbssektion Platform ins Leben gerufen, in der 12 Filme um den Hauptpreis konkurrieren. Mitglieder der Jury sind: Jia Zhang-Ke, Claire Denis und Agnieszka Holland. Weitere eingeladene Produktionen werden bis Ende August bekannt gegeben.
„Sky“
Seine Weltpremiere in Toronto hat der Film „Sky“ von Fabienne Berthaud im erstmalig stattfindenden Wettbewerb Platform. Romy (Diane Kruger) verlässt auf einer Reise durch Kalifornien nach einem schweren Streit ihren Mann (Gilles Lellouche) und befreit sich im wahrsten Sinne des Wortes. Sie bricht auf, in das Abenteuer eines neuen Lebens in diesem fremden Land. Dabei läuft sie läuft dem einzelgängerischen Diego (Norman Reedus) über den Weg, mit dem sie eine vermeintlich undenkbare Liebe teilt. In den Hauptrollen sind u.a. Diane Kruger, Norman Reedus, Gilles Lellouche, Q’orianka Kilcher und Lena Dunham zu sehen. „Sky“ ist eine Produktion von Le Bureau Films (F) in Koproduktion mit der Kölner Pandora Film Produktion. Die Filmstiftung förderte das Projekt mit 160.000 Euro. Alamode wird den Film ins Kino bringen, der Weltvertrieb liegt bei The Bureau Sales (F).
„Francofonia“
Das Dokumentar-Essay „Francofonia“ von Alexander Sokurov begibt sich auf die Spuren von Franz Graf Wolff-Metternich zur Gracht, dem Leiter des deutschen Kunstschutzes, und dem damaligen Direktor des Louvre Jacques Jaujard. Die zwei bemerkenswerten Männer waren zunächst Feinde, dann wurden sie Kollaborateure. Ihre „Zusammenarbeit“ wurde zur treibenden Kraft für die Bewahrung von Museumsschätzen. Der Film erkundet die Beziehung zwischen Kunst und Macht und den Louvre als lebendiges Zeugnis von Zivilisation. Sowie auch, was Kunst uns über uns selbst erzählt – und das inmitten eines der blutigsten Konflikte, die die Welt je gesehen hat. Alexander Sokurov stellt in seinem Film die Frage nach Moral und Ehre und inszeniert im Louvre einen visuell einnehmenden Spiegel der Geschichte. Die französisch-deutsch-niederländische Koproduktion über den Louvre und dessen unbekannte Geschichte unter deutscher Besatzung wurde von der Film- und Medienstiftung NRW mit 85.000 Euro gefördert. Große Teile der Archivrecherche und Vorbereitung sowie der Schnitt und die gesamte komplexe Postproduktion sowie Fertigstellung wurden in NRW realisiert. Idéale Audience (FR) und N279 Entertainment (NL) produzierten den Film mit zero one film unter Beteiligung von ARTE Cinema. Weitere Förderer waren das Medienboard Berlin-Brandenburg, Eurimages, DFFF und die Deutsch-Französische Förderkommission. Piffl Medien wird den Film in die deutschen Kinos bringen, Films Boutique übernimmt den Weltvertrieb. „Francofonia“ läuft in Toronto in der Reihe Masters of Cinema.
„Return of the Atom“
In einem finnischen Dorf halten 2004 die Superlative Einzug: die größte Baustelle Europas, der Bau eines Prototyps des weltweit effizientesten Atomkraftwerks, des ersten Meilers in Westeuropa nach Tschernobyl. Der Reaktor soll innerhalb von fünf Jahren Strom liefern und die Renaissance der Atomindustrie einläuten. Doch mittlerweile ist das Vorhaben neun Jahre im Verzug und die Fertigstellung nicht absehbar – zu viele Probleme in Planung, Bau und Absicherung. Der Film „Return of the Atom” porträtiert das Leben in der Gemeinde Eurajoki, in der es kaum Widerstand gegen die Atomindustrie gibt und ein angespannter Konsens der Einwohner Raum für paranoide Szenarien öffnet. Der Dokumentarfilm von Mika Taanila und Jussi Eerola ist eine Koproduktion von Kinotar Oy, Blinker Filmproduktion (Köln), YLE (SF) und ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE sowie dem WDR. Die Filmstiftung NRW, verschiedene skandinavische Förderer sowie das MEDIA Programm unterstützen die Produktion. Den Weltvertrieb übernimmt Deckert Distribution, den Verleih in Deutschland Real Fiction. Das Filmfestival Toronto zeigt den Film in der Reihe TIFF Docs.
Das 1976 gegründete Toronto International Film Festival gilt als eines der weltweit publikumsstärksten Filmfestivals als Barometer für die kommende Oscar-Verleihung und als Sprungbrett für Regisseure, Schauspieler und Produzenten. Jährlich werden mehr als 300 Filme aus über 60 Ländern aufgeführt.
Weitere Informationen zum Festival: www.tiff.net