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Film und Medien Stiftung NRWNewsNewsMainstream, Genre and Indigenous Perspectives: New Wave Australian Series

Mainstream, Genre and Indigenous Perspectives: New Wave Australian Series

Australien erlebt derzeit einen Serienboom, bei dem nicht zuletzt die Beteiligung von indigenen Produzenten, Regisseuren, Autoren und Schauspielern eine bedeutende Rolle spielt. Dies war das Thema eines Panels am Dienstag, 25. Februar, bei Berlinale Series Market & Conference im Berliner Zoo Palast. Moderatorin Jenny Cooney (Bunya Productions) begrüßte auf dem Podium drei Filmschaffende von „Down Under“, die selbst Aborigines sind. Es sei wichtig, dem Publikum ein authentisches Bild von der indigenen Bevölkerung zu vermitteln, betonte der Autor und Produzent Darren Dale, der mit „Total Control“ im Programm der Screenings bei der Berliner Serien-Marktplattform vertreten ist. Es gehe nicht darum, diese besonders positiv darzustellen, sondern als Menschen mit Stärken und Schwächen. Ebenfalls in der Runde saß der Schauspieler Tony Briggs, der u.a. in der auch in Deutschland ausgestrahlten Serie „Cleverman“ zu sehen war, die das Aborigine-Thema mit einer modernen Science-Fiction-Geschichte kombiniert. Der Erfolg dieses Projekts habe ihn dazu ermutigt, als Schöpfer und Produzent eine eigene Serie, die in der Welt des Spitzensports angesiedelte Dramedy „The Warriors“, zu verwirklichen. Es sei wichtig, dass indigene Filmemacher ihren ganz eigenen Blick in die fiktionale Serienlandschaft einbrächten und dabei zeigten, dass auch sie unterhaltsame Stoffe zu erzählen hätten, kommentierte Briggs. Entstanden sind in der jüngeren Vergangenheit u.a. zahlreiche Krimistoffe mit indigenen Einflüssen, sodass bereits – in Anlehnung an die erfolgreichen „Scandi-Noir“-Serien aus Nordeuropa – von „Outback Noir“ gesprochen wird. Regisseur Wayne Blair, der mit der zweiten Staffel von „Mystery Road“ ebenfalls bei den Market Screenings in Berlin vertreten ist, sieht eine stetig wachsende Akzeptanz für Aborigine-Schauspieler, die auch nicht mehr nur auf ein bestimmtes Rollenbild fixiert seien. Mittlerweile würden auch hochrangige australische Politiker von indigenen Darstellern gespielt. Das sei vor 15 Jahren noch undenkbar gewesen. Die Unterstützung für die „New Wave“ in der australischen Serienproduktionen, die sowohl von staatlichen Stellen als auch von nicht-indigenen Filmschaffenden komme, habe sich voll ausgezahlt – darin waren sich die Panel-Teilnehmer einig. Mittlerweile hätten viele der Produktionen im Ausland bemerkenswerte Erfolge gefeiert und seien somit auch in wirtschaftlicher Hinsicht äußerst attraktiv.