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Toronto International Film Festival mit "Return of the Atom" und "Francofonia"

Das Toronto International Film Festival (10.-20.09.) hat zwei Filmstifungs-geförderte Filme eingeladen: Das Dokumentar-Essay „Francofonia“ von Alexander Sokurov wird im Masters Programme zu sehen sein. Außerdem wird der Dokumentarfilm "Return of the Atom" von Mika Taanila seine Weltpremiere in der Reihe TIFF Docs feiern. Das Festival ist das größte Filmfestival Nordamerikas und feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen.

Francofonia
Das Dokumentar-Essay „Francofonia“ von Alexander Sokurov begibt sich auf die Spuren von Franz Graf Wolff-Metternich zur Gracht, dem Leiter des deutschen Kunstschutzes, und dem damaligen Direktor des Louvre Jacques Jaujard. Die zwei bemerkenswerten Männer waren zunächst Feinde, dann wurden sie Kollaborateure. Ihre „Zusammenarbeit“ wurde zur treibenden Kraft für die Bewahrung von Museumsschätzen. Der Film erkundet die Beziehung zwischen Kunst und Macht und den Louvre als lebendiges Zeugnis von Zivilisation. Sowie auch, was Kunst uns über uns selbst erzählt – und das inmitten eines der blutigsten Konflikte, die die Welt je gesehen hat. Alexander Sokurov stellt in seinem Film die Frage nach Moral und Ehre und inszeniert im Louvre einen visuell einnehmenden Spiegel der Geschichte. Die französisch-deutsch-niederländische Koproduktion über den Louvre und dessen unbekannte Geschichte unter deutscher Besatzung wurde von der Film- und Medienstiftung NRW mit 85.000 Euro gefördert. Große Teile der Archivrecherche und Vorbereitung sowie der Schnitt und die gesamte komplexe Postproduktion sowie Fertigstellung wurden in NRW realisiert. Idéale Audience (FR) und N279 Entertainment (NL) produzierten den Film mit zero one film unter Beteiligung von ARTE Cinema. Weitere Förderer waren das Medienboard Berlin-Brandenburg, Eurimages, DFFF und die Deutsch-Französische Förderkommission. Piffl Medien wird den Film in die deutschen Kinos bringen, Films Boutique übernimmt den Weltvertrieb.

Return of the Atom
In einem finnischen Dorf halten 2004 die Superlative Einzug: die größte Baustelle Europas, der Bau eines Prototyps des weltweit effizientesten Atomkraftwerks, des ersten Meilers in Westeuropa nach Tschernobyl. Der Reaktor soll innerhalb von fünf Jahren Strom liefern und die Renaissance der Atomindustrie einläuten. Doch mittlerweile ist das Vorhaben neun Jahre im Verzug und die Fertigstellung nicht absehbar – zu viele Probleme in Planung, Bau und Absicherung. Der Film „Return of the Atom” porträtiert das Leben in der Gemeinde Eurajoki, in der es kaum Widerstand gegen die Atomindustrie gibt und ein angespannter Konsens der Einwohner Raum für paranoide Szenarien öffnet. Der Dokumentarfilm von Mika Taanila und Jussi Eerola ist eine Ko-Produktion von Kinotar Oy, Blinker Filmproduktion, YLE (SF) und ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE sowie dem WDR. Die Filmstiftung NRW, verschiedene skandinavische Förderer sowie das MEDIA Programm unterstützen die Produktion. Den Weltvertrieb übernimmt Deckert Distribution, den Verleih in Deutschland Real Fiction.

Das 1976 gegründete Toronto International Film Festival gilt als eines der weltweit publikumsstärksten Filmfestivals als Barometer für die kommende Oscar-Verleihung und als Sprungbrett für Regisseure, Schauspieler und Produzenten. Jährlich werden mehr als 300 Filme aus über 60 Ländern aufgeführt.

Weitere Informationen zum Festival unter www.tiff.net