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Schauspieler Ulrich Tukur erhält Helmut-Käutner-Preis

Der Schauspieler Ulrich Tukur wird mit dem Helmut-Käutner-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird zum 14. Mal vergeben. In der Begründung der Jury heißt es: "Ulrich Tukur gehört zu den herausragenden Schauspielern Deutschlands. Seit den achtziger Jahren verkörpert er überzeugend oftmals widersprüchliche Männerfiguren in deutschen und internationalen Filmproduktionen. In seiner Zusammenarbeit mit wichtigen Regisseurinnen und Regisseuren gelingen ihm immer wieder Charakterdarstellungen von bleibender Wirkung. Mit großer Präsenz und Vitalität hat UIrich Tukur das deutsche Kino, Theater und Fernsehen geprägt. Er liebt das schauspielerische Risiko, ganz besonders in historischen Rollen, und setzt sich damit bewusst in Beziehung zum Werk von Helmut Käutner." 

Ulrich Tukur wurde am 29. Juli 1957 in Viernheim geboren (als Ulrich Gerhard Scheurlen). 1980 begann er an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart eine Ausbildung in Schauspiel. Noch zu Studienzeiten ermöglichte ihm Michael Verhoeven erstmals in einem Film mitzuwirken: In "Die weiße Rose" spielte er den Studenten und Angehörigen des Widerstandskreises gegen die NS-Diktatur Willi Graf. Bei einem späteren Engagement in München wurde Peter Zadek auf ihn aufmerksam, woraus sich eine Zusammenarbeit ergab, die 1984 schließlich zu Tukurs Durchbruch am Theater führte. 1986 wurde er von den deutschen Theaterkritikern zum Schauspieler des Jahres gekürt. Von 1995 bis 2003 leitete er zusammen mit Ulrich Waller als Intendant die Hamburger Kammerspiele.

Im November 2010 gab Tukur sein Debüt als "Tatort"-Ermittler Felix Murot für den Hessischen Rundfunk, 2011 erhielt er dafür die Goldene Kamera als Bester Schauspieler. Für die Darstellung des Erwin Rommel in "Rommel" (2012) wurde Ulrich Tukur mit dem BAMBI als Bester Schauspieler National 2012 ausgezeichnet. Tukur wirkte darüberhinaus in mehreren NRW-geförderten Produktionen mit, darunter "Houston" (Regie: Bastian Günther), "Das Schwein von Gaza" (Regie: Sylvain Estibal) und "Exit Marrakech" (Regie: Caroline Link).

Der Helmut-Käutner-Preis wird, wie es in der Satzung heißt, verliehen an "Persönlichkeiten, die durch ihr Schaffen die Entwicklung der deutschen Filmkultur nachdrücklich unterstützen und beeinflussen, ihr Verständnis gefördert und zu ihrer Anerkennung beigetragen haben". Der Filmpreis der Landeshauptstadt erinnert an den in Düsseldorf geborenen Regisseur Helmut Käutner (1908 Düsseldorf – 1980 Castellina, Italien). Bekannt wurde Käutner mit Filmen wie "Die Große Freiheit Nr. 7", "Des Teufels General" oder "Wir Kellerkinder". Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. Christian Petzold, Christoph Schlingensief, Dieter Kosslick und Wim Wenders.

Die Jury des Helmut-Käutner-Preises 2015 tagte am 17. Januar im Filmmuseum Düsseldorf. Ihr gehörten an: der Vorsitzende des Kulturausschusses, Bürgermeister Friedrich G. Conzen, der  stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses, Manfred Neuenhaus, sowie Cornelia Mohrs und Karin Trepke als weitere Mitglieder des Kulturausschusses; ferner Hans-Georg Lohe (Kulturdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf), Bernd Desinger (Leiter des Filmmuseums Landeshauptstadt Düsseldorf), Petra Müller (Geschäftsführerin Film- und Medienstiftung NRW), Ruth Schiffer als Vertreterin der NRW-Staatskanzlei (Kulturabteilung, Bereich Film), der Regisseur (und Oscar-Preisträger) Florian Gallenberger, der Filmproduzent Max Wiedemann und der Filmjournalist Rudolf Worschech.

Weitere Informationen unter www.duesseldorf.de

Foto: dpa