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Film und Medien Stiftung NRWNewsFördermeldungen„Stimmen gegen Gewalt“, asiatisches Kino und die Frage, „warum halb vier?“ für einige Menschen so unglaublich wichtig ist

„Stimmen gegen Gewalt“, asiatisches Kino und die Frage, „warum halb vier?“ für einige Menschen so unglaublich wichtig ist

Filmstiftung NRW entscheidet in den Bereichen Produktion und Vertrieb

Mit dem Dokumentarfilm "Stimmen gegen Gewalt" portraitiert Regisseurin Susanne Jäger die Radiomoderatorin Yamileth Chavaria. Chavaria gründete und moderiert das einzige Radio in einer Provinz Nicaraguas, einem der ärmsten Länder Südamerikas. Sie hat eigens eine Radiosendung entwickelt, die Menschen die Möglichkeit gibt, ihre individuelle Geschichte zu erzählen und die Täter öffentlich anzuklagen, die ihnen Gewalt angetan haben. Seitdem ihre Radiostation existiert, verändert sich das Bewusstsein der Bevölkerung auf erstaunliche Weise. Die Kölner Rosebud Films produziert die Dokumentation über Unrecht und Aufklärung.

Einem ganz anderen Phänomen geht die Dokumentation der brothers finest Filmproduktion nach. Lars und Axel Pape beleuchten in "warum halb vier?" die verschiedenen Facetten des Kosmos Fußball. Fünf Protagonisten erzählen ein Jahr vor der WM ihre persönliche Geschichte und Beziehung zum Fußball. Und so erfährt der Zuschauer beiläufig, welche Bedeutung "halb vier" im Leben der beiden Rentner Manni und Heinz, des Schauspielers Joachim Król und der Manager Rudi Assauer und Reiner Calmund spielt.

"Mitternachts", so der Titel des Abschlussfilms von Marcel-André Casasola Merkle an der KHM. Dahinter steht ein Zeichentrickfilm um den kleinen Marc, den ein harmloser Spaß in die Turmkammer seines Internats verschlagen hat. Doch sein Fluchtplan steht. Mit einem beherzten Bungeesprung lässt Marc den kargen Turm hinter sich. Den passenden Schlüssel zur mächtigen Zugbrücke hat die Statue Arcos in ihren Händen, und den kann Marc leicht entwenden. Nur eines hat er nicht bedacht: Schlag Mitternacht erwacht Arcos zum Leben.

"Angst der Fische" ist der Abschlussfilm von Daniel Schmidt an der FH Dortmund. In seinem Jugenddrama behandelt er das Leben des fünfzehnjährigen Roland, der unter einer Angsterkrankung leidet. Roland fürchtet den Kontakt zu Menschen, verlässt kaum das Haus und fühlt sich in einer feindlichen Welt. Zuflucht findet er nur in den Wäldern seiner Kindheit, wo er zum ritterlichen Helden wird und gegen imaginäre Monster kämpft.

In Holland war der Film im letzten Jahr die erfolgreichste heimische Kinoproduktion: "Shouf Shouf Habibi – Schau ins Leben", das Debüt von Albert ter Heerdt. Die energiegeladene Komödie um den jungen Ab, einen marokkanischen Einwanderer der zweiten Generation, zeigt den Zwiespalt zwischen Tradition und kulturellem Wandel im Immigrantenmilieu. Alles, was Ab anfasst, ob Bürokarriere, Metzgerberuf, Schauspielerei oder gar Banküberfall, scheitert kläglich. Der letzte Ausweg scheint die traditionelle Heirat mit einer unbekannten Marokkanerin zu sein. Doch auch in Abs Familie könnten die Gegensätze nicht größer sein. Der Kölner Verleih Die Telepaten bringt den Film am 1. Dezember in die bundesdeutschen Kinos.

Für ihren Dokumentarfilm "Weisse Raben" erhielten die Filmemacher Johann Feindt und Tamara Trampe 2002 das Gerd Ruge-Projekt-Stipendium. In ihrer Langzeitbetrachtung beobachten sie junge Menschen, die sich freiwillig an die Front in Tschetschenien gemeldet haben. Keiner kommt zurück, wie er ging, sondern ist nun an Leib und Seele verkrüppelt. Piffl Medien bringt die bewegende Dokumentation im November in die Kinos.

In diesem Jahr findet das Kölner Cineasia Filmfestival bereits zum fünften Mal statt. Vom 7. – 11. Dezember 2005 präsentiert das Festival in der Kölner Film-palette und im Filmhaus über 30 Filme. Dabei bleibt Cineasia auch im fünften Jahr seinen Prinzipien treu, neue Regisseure zu entdecken und zu fördern, übersehene Werke etablierter Meister zu präsentieren und sich mit aktuellen Strömungen auseinanderzusetzen. Die Filme kommen aus Japan, den Philippinen, Malaysia, Hong Kong, Korea und Thailand.

Das Gremium der Filmstiftung NRW, Produktion 2, entschied in seiner Sitzung Produktion am 18. Oktober 2005 insgesamt 18 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 473.500 Euro zu unterstützen.
In seiner Sitzung Vertrieb am 20. Oktober 2005 förderte das Gremium insgesamt 7 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 64.900 Euro.

Die vom Verein Filmbüro NW benannten Mitglieder des bei jeder Sitzung wechselnden Förderausschusses waren im Bereich Projektförderung/Produktion die Filmemacherin Bettina Braun,die Dramaturgin Usch Luhn sowie der Produzent Helmut G. Weber, im Bereich Verleih/Vertrieb Kinobetreiberin Angela Wilde, Marc Klocker vom X Verleih und Dr. Sabine Lenk vom Filmmuseum Düsseldorf.

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