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Film und Medien Stiftung NRWNewsPressemitteilungenVerleihung 13. Gerd Ruge Stipendium 2014

Verleihung 13. Gerd Ruge Stipendium 2014

  • 98.000 Euro für 7 Entwicklungs-Stipendien in 2014
  • Verleihung am 19. August 2014 in der Fritz Thyssen Stiftung
  • Begrüßung durch NRW-Medienministerin Dr. Angelica Schwall-Düren

Zum 13. Mal vergab die Film- und Medienstiftung NRW heute das Gerd Ruge Stipendium für junge Dokumentarfilmer. Das mit rund 100.000 Euro dotierte Stipendium ist die höchste Förderung, die in Deutschland für die Vorbereitung und Entwicklung von Dokumentarfilmen vergeben wird. Die Ver­leihung fand in der Kölner Fritz Thyssen Stiftung statt.

Aus 69 eingereichten Anträgen wählte eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz von Gerd Ruge sieben Projekte aus. Gemeinsam mit Gerd Ruge waren Joachim Kühn (Real Fiction Filmverleih), Regisseurin Doris Metz („Schattenväter“), Carl-Ludwig Rettinger (Lichtblick Film- und Fernseh­produktion) sowie Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, Mitglieder der Jury.

"Selten haben wir ein Jahr mit so vielen starken und eigenständigen Projektideen gesehen. Das hat die Entscheidung nicht leicht gemacht“, so Petra Müller. „Am Ende waren es dann sieben Filme­macherinnen und Filmemacher, die mit dem Gerd Ruge Stipendium die Möglichkeit erhalten, ihre Projekte weiterzuentwickeln. Herzlichen Glückwunsch an die Stipendiaten, herzlichen Dank an die Jury und vor allem Gerd Ruge!“

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Stipendiatin Susanna Salonen („An der Kreuzung“), Jurymitglied Joachim Kühn (Real Fiction Filmverleih), Stipendiat Christian Bäucker („Inland“), Gerd Ruge, Stipendiat Till Schauder („Wenn Gott schläft“), Jurymitglied Doris Metz, Stipendiatin Lisa Violetta Gaß („Transit“), Jurymitglied Carl-Ludwig Rettinger (Lichtblick Film- und Fernsehproduktion), Stipendiat Pawel Siczek („Weiße Angst“), Petra Müller (Geschäftsführerin Film- und Medienstiftung NRW) und Stipendiatin Dana Linkiewicz („Compassio Christi“). Nicht auf dem Foto: Die siebte Preisträgerin Helen Simon („Fieber“).

Die Gerd Ruge Stipendien 2014

  • Weiße Angst“ von Pawel Siczek (Absolvent HFF, München) wird mit einem Stipendium in Höhe von 20.000 Euro ausgezeichnet. Der animierte Dokumentarfilm handelt von Menschen, die für die Demokratie und ihren unerschütterlichen Drang nach Freiheit in Belarus/Weißrussland ihr Leben riskieren.
  • Der Autor und HFF-Absolvent Till Schauder erhält ebenfalls eine Förderung in Höhe von 20.000 Euro für Wenn Gott schläft“. Bei diesem Projekt beschäftigt er sich mit der Odyssee des Kölner Musikers Shahin Najafi, der nach einer gegen ihn ausgesprochenen Todes-Fatwa untertauchen musste.
  • Compassio Christi“ wird als drittes Stipendium mit 20.000 Euro ausgezeichnet. Das Projekt der KHM-Absolventin Dana Linkiewicz erzählt von Menschen, die scheinbar das Leiden und Sterben Jesus Christus am eigenen Leib erfahren. Der Film begibt sich auf die Suche nach Erklärungen für das Phänomen der Stigmata.
  • Christian Bäucker erhält für sein Projekt „Inland“ ein Gerd Ruge Stipendium über 10.000 Euro. Der Autor erzählt von der Problematik, sich als Wendekind in der heutigen Welt zurechtzufinden. Dabei legt er seine Familiengeschichte offen, die exemplarisch für viele Ost-Familien ist.
  • Lisa Violetta Gaß, Absolventin der ifs internationale filmschule köln, erhält für „Transit“ ein Gerd Ruge Stipendium über ebenfalls 10.000 Euro. Der Film ist das exemplarische Portrait des jungen vietnamesischen Wirtschaftsflüchtlings Duc, der seine Heimat verließ, um in Deutschland seine Existenz und die der in Vietnam verbliebenen Familie zu sichern. Er gerät in einen Teufels­kreis aus Illegalität und Kriminalität.
  • Das dritte Stipendium in Höhe von 10.000 Euro geht an Susanna Salonen für das Projekt „An der Kreuzung“. Die Autorin setzt sich mit der europäischen Union auseinander: ihren Strukturen, ihrer Konstruktion, wohin soll sie sich entwickeln? Was wollen wir für ein Europa?
  • Fieber“ von Helen Simon wird mit einem Stipendium in Höhe von 8.000 Euro ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm beschäftigt sich mit Kindern, die aus dem Kinderhandel befreit und in ein bulgarisches Dorf am Ende der Welt abgeschoben wurden. Die Kinder erzählen ihre Geschichten, Ängste und Träume.

Gerd Ruge Projektstipendien 2002-2014

Seit 2002 wurden 62 Projektstipendien vergeben, von denen über die Hälfte (32) bisher realisiert wurden. Dazu gehören „Der letzte Fang“ von Markus Schmidt, „Schönheit“ von Carolin Schmitz, „Mark Lombardi – Kunst und Konspiration“ von Mareike Wegener, „Miles & War“ von Anne Thoma, „Vom Ordnen der Dinge“ von Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier, „I want to see the manager“ von Hannes Lang oder „Unter Kontrolle“ von Volker Sattel.

Mit ihrem Stipendium will die Film- und Medienstiftung NRW talentierten Filmemachern die Möglichkeit geben, ihre Ideen zu verwirklichen und dazu beitragen, dass anspruchsvolle Kino-Dokumentationen entstehen können. Nach der Zusage haben die Stipendiaten 18 Monate Zeit, ein qualitativ hochwertiges Dokumentarfilmprojekt für das Kino zu entwickeln.