Verleihung des 26. Deutschen Kamerapreises in Köln
Am Samstag, 18. Juni, fand in Köln die Preisverleihung des 26. Deutschen Kamerapreises statt. Die Jury, unter Vorsitz von Regisseur Edgar Reitz, hat in diesem Jahr aus mehr als 400 Einreichungen acht Kamerafrauen und -männer sowie drei Editorinnen und Editoren mit dem renommierten Preis ausgezeichnet. In der Kategorie Beste Kamera in einem Kinospielfilm konnte Reinhold Vorschneider die Jury mit seiner Arbeit an Nicolette Krebitz filmstiftungsgefördertem Drama "Wild" überzeugen. „Dank seiner souverän strukturierenden Kameraarbeit ist ‚Wild‘ ein im besten Sinne radikaler und verstörender Film“, so die Jury des Deutschen Kamerapreises. Die von der Film- und Medienstiftung NRW und Panasonic gestifteten und mit jeweils 5.000 Euro dotierten Förderpreise erhielten Kamerafrau Jessica Dürwald für „Eat My Dream“ und Editorin Fiona Brands für „Die Ballade von Ella Plummhoff“.
"Wild" ist eine Produktion von Heimatfilm und erzählt eine Geschichte von Freiheit und Glück. Kraftvoll, sinnlich und ebenso faszinierend wie verstörend führt sie mit ihrem Film in die entfesselte Welt einer jungen Frau (Lilith Stangenberg), die, als sie auf dem Weg zur Arbeit einem Wolf begegnet, unsere stillschweigenden Vereinbarungen mit der Zivilisation aufkündigt und sich unerschrocken für ein Leben ohne Netz und doppelten Boden entscheidet. Und die sich mit jedem Schritt in die „Wildnis“ einen Stückchen weiter selbst befreit. Den Weltvertrieb übernimmt The Match Factory aus Köln, als Verleih fungiert NFP marketing & distribution. Die Filmstiftung förderte die Produktion mit 450.000 Euro, weitere Unterstützung kam von der Mitteldeutschen Medienförderung, dem DFFF und der FFA. Seine Weltpremiere feierte "Wild" auf dem 32. Sundance Film Festival im Spielfilmwettbewerb World Cinema Dramatic Competition.
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Der diesjährige Ehrenpreis, mit dem das Kuratorium die Arbeit von Bildgestaltern, die über das Einzelwerk hinaus kontinuierlich außerordentliche und richtungsweisende Leistungen vollbringen, würdigt, geht an den Schweizer Kameramann Pio Corradi. Der 76-jährige international tätige Bildgestalter wird für sein unermüdliches Schaffen und "seine feinfühlige Sich in die ,Seele der Dinge' aus", so das Kuratorium. Zuletzt war der Kameramann für die Bildgestaltung von Christian Labharts Filmessay und Künstlerhommage "Giovanni Segantini – Madie des Lichts" für den Schweizer Filmpreis nominiert. Aus diesem Anlass zeigt das Kölner Odeon Kino am Sonntag, 19. Juni, eine Sondervorstellung des Films in Anwesenheit von Pio Corradi. Im Anschluss an die Vorführung findet ein Filmgespräch mit dem Ehrenpreisträger statt.
Seit 1982 würdigt der Deutsche Kamerapreis herausragende Leistungen in Bildgestaltung und Schnitt. Geehrt werden in diesem Jahr Kameraleute und Filmeditoren in den Kategorien Kinospielfilm, Fernsehfilm, Kurzfilm, Journalistische Kurzformate, Dokumentarfilm/Dokumentation sowie in der Krisenberichterstattung. Die vom Westdeutschen Rundfunk federführend ausgerichtete Preisverleihung am 18. Juni 2016 in Köln statt und wird in mehreren Fernsehprogrammen zu sehen sein. Die Film- und Medienstiftung NRW sowie Panasonic stiften diese Auszeichnungen im Wert von je 5.000 Euro.
Übersicht der Preisträger 2016:
Beste Kamera | Kinospielfilm
Reinhold Vorschneider ("Wild")
Beste Kamera | Fernsehfilm
Felix Novo de Oliveira ("Tatort – Schutzlos" (SRF))
Beste Kamera | Fernsehfilm
Ute Freund ("HELLO I AM DAVID!")
Beste Kamera | Krisenberichterstattung
René Begas ("Menschen hautnah"-Reportage "Lesbos – Helfer der Gestrandeten")
Beste Kamera | Kurzfilm
Markus Förderer ("I Remember")
Beste Kamera | Journalistische Kurzformate
Wolfgang Schick ("Reportage im Ersten: Vietnam – Long Thanh will lachen")
Bester Schnitt | Langformat
Claus Wehlish ("Polizeiruf 110: Und vergib uns unsere Schuld")
Bester Schnitt | Kurzformat
Michal Kuleba ("Memoire")
Starker Nachwuchs
Jessica Dürwald für ihre Kameraarbeit bei "Eat My Dream"
Fiona Brands für ihre Arbeit als Editorin bei "Die Ballade von Ella Plummhoff"
Die Verleihung des Deutschen Kamerapreises 2016 wird an folgenden Terminen im Fernsehen übertragen:
WDR Fernsehen: Montag, 20.06.2016, 23.25 – 1.00 Uhr
Bayerisches Fernsehen: Montag, 20.06.2016, 23.55 – 1.30 Uhr
NDR Fernsehen: Dienstag, 21.06.2016, 1.00 – 2.35 Uhr
SWR Fernsehen: Sonntag, 26.06.2016, 9.45 – 11.20 Uhr
Weitere Informationen zu allen Preisträgern unter www.deutscher-kamerapreis.de